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Ein Spielplatz für Alle

Freundeskreis der Kocherburgschule plant inklusiven Spielplatz in Unterkochen

Das Schulgelände der Friedensschule Unterkochen ist nur über Treppen und große Steigungen zu erreichen. Für gehbehinderte und ältere Menschen ist dies ein Problem. Diesem Um-stand soll nun durch eine barrierefreie Gestaltung des Geländes Abhilfe geschaffen werden. Der Freundeskreis der Kocherburgschulen e.V. will dies mit Zuschüssen und Spenden umsetzen, 700.000 Euro wollen sie einwerben.

Daniela Bachert und Jutta Kindler (1. und 2. Vorsitzende des Freundeskreis der Kocherburgschulen e.V.), Ralf Rüdenauer, OB Thilo Rentschler und Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann präsentierten die Planungen. (© Stadt Aalen)

Die Initiative stieß bei Oberbürgermeister Thilo Rentschler sofort auf offene Ohren. Auch die Ortsvorsteherin von Unterkochen Heidi Matzik und die Mitglieder des Ortschaftsrates waren von der Idee begeistert. In der Sitzung am 5. Juli waren auch die Räte des Kultur,- Bildungs- und Finanzausschusses voll des Lobes und gaben den Startschuss für das ehrgeizige Projekt. „Das ist ein ordentliches Volumen, um über Spenden finanziert zu werden. Wir geben gerne 70.000 Euro als Anschubfinanzierung dazu“, sagte der OB bei der Vorstellung des Projektes im Ausschuss. Gerne habe er deshalb auch die Schirmherrschaft übernommen. Zudem befinde sich im Gebäude der Friedenschule die Geschäftsstelle des Körperbehindertenvereins, der Vorsitzende Dieter Hebel und die Vereinsmitglieder stehen ebenfalls voll hinter der Initiative und unterstützen das Projekt mit großem Engagement.

Die Idee, sich seitens des Freundeskreises der Kocherburgschulen e.V. für einen barrierefreien Spielplatz einzusetzen, entstand aufgrund des Berichts einer Mutter, deren Kind wegen eines Beinbruchs große Schwierigkeiten hatte, da das Schulgebäude nur über Treppen zu erreichen ist. Gleiches gilt auch für einen Spielplatz. Wo kann ein Kind spielen, das auf den Rollstuhl angewiesen ist? Es gibt auch hierfür kein Angebot. Eines kam zum Anderen und so kamen die im Freundeskreis engagierten Eltern zu der Idee, einen „Platz für Alle“ zu bauen. Einen Platz für Menschen mit und ohne Behinderung und für jedes Alter. Alle sollen sich hier zusammenfinden.

Gründung eines Arbeitskreises für die Umsetzungsplanung

Rollstuhlfahrer-Wippe - eines von vielen barrierefreien Spielgeräten. (© Lothar Köppel und Barbara Grundner-Köppel)

So wurde Ende November 2016 ein Arbeitskreis für einen barrierefreien Spielplatz aus Vertretern des Freundeskreises, der Schulleitung, der Ortsvorsteherin von Unterkochen, des Körperbehinderten Vereins Ostwürttemberg, einem Landschaftarchitekten und einem Vertreter der Stadtverwaltung ins Leben gerufen und ein erster Planungsentwurf  erarbeitet.  Der gesamte Außenbereich und auch die Gebäude sollen künftig barrierefrei erreicht werden, und auch die Mehrgenerationennutzung wurde in die Entwurfsplanung eingearbeitet. Bei allen Überlegungen hatte die Inklusion und somit die Barrierefreiheit die oberste Priorität.

Das Gesamtkonzept ist auf das „Zwei-Sinne-Prinzip“ abgestimmt, d.h. alle Einbauten sind mit mindestens zwei Sinnen erfassbar, wie z.B. Sehen und Fühlen, Tasten und Hören, Hören und Sehen etc. Entstehen sollen unter anderem ein neuer barrierefreier Zugang zum Gelände sowie Rollstuhlrampen zur Überwindung der Höhenunterschiede, ein Schaukelparcours, eine auf mehreren Ebenen bespielbare Rampenanlage mit Y-Rutsche und Rollitreppe, ein Fun-Court, Sitz- und Spielbereiche, eine Kletter-/Boulderwand und vieles mehr. Alle diese Einrichtungen sollen für Menschen mit und ohne Behinderung nutzbar sein.

© Stadt Aalen, 19.07.2017