Die positiven Ereignisse zur Stadtentwicklung setzen sich durch
Oberbürgermeister Thilo Rentschler erläutert zum Jahresauftakt die wichtigsten Ziele und Projekte für die kommenden Jahre
Zum Jahresauftakt 2017 zog Oberbürgermeister Thilo Rentschler eine Bilanz der Stadtentwicklung der vergangenen drei Jahre und stellte gleichzeitig die Projekte und Ziele für die Zukunft vor.
Blick aus dem Amtszimmer des Oberbürgermeisters auf den KUBUS (© Oliver Giers)
Aalen kann sich über einen „wunderbaren Lauf“ in Sachen Stadtentwicklung freuen, schwärmte der OB mit Hinweis auf die bereits gefeierten Spatenstiche, Richtfeste und Einweihungen in den Jahren 2015 und 2016. Als zentrale Großprojekte für die kommenden drei Jahre nennt Rentschler neben dem Bau des Kulturbahnhofs und der Realisierung des Sobek-Stegs auch die Umgestaltung des Quartiers Rötenberg und das Neubauprojekt des DRK auf dem Stadtoval. Erfolgreich abgeschlossen sei der Umbau an der Beinstraße mit dem ersehnten Durchgang zum Mercatura. Und in diesem Jahr kommen mit der Eröffnung des KUBUS am oberen Marktplatz und dem Quartier am Stadtgarten zwei weitere wichtige Innenstadtprojeke zum Abschluss, führte Rentschler aus. Nach der „Phase des Aufbaus“ müsse nun die „Phase des Miteinanders und Zusammenwachsens“ beginnen, kündigt er an.
STADTENTWICKLUNG IN DER KERNSTADT
Die Weiterentwicklung der Stadt nördlich der Altstadt wird sich positiv auf die gesamte Innenstadt auswirken. Aalen bekommt eine „erweiterte Mitte“, die über die im 15. Jahrhundert definierten „Stadtmauern“ der Innenstadt hinausgehen wird. „Die Stadt braucht ein vielfältiges Angebot in der Innenstadt mit Möglichkeiten zur Begegnung, für eine lebendige Innenstadt – dafür brauchen wir weitere Flächen“, erläutert der OB.
Der filigrane Sobek-Steg zum Stadtoval wird neben seiner Ästhetik ein weiterer Aufschwung nördlich der Altstadt sein und sorgt für die optimale Anbindung der Quartiere Rötenberg, Hirschbach und Stadtoval an die Innenstadt.
- Postareal (Entwicklungszeitraum bis 2025) Langfristig soll das derzeit noch von der Paketpost genutzte Areal für die geplante Ausdehnung des Stadtgartens genutzt werden.
- Schleifbrückenstraße (Entwicklungszeitraum bis 2020) Hierzu hat der Gemeinderat bereits die gewünschten Kriterien mit einem entsprechenden Bebauungsplan definiert. Mit zentralen Grundstückseigentümern in diesem Stadtquartier hat die Stadt bereits Gespräche geführt, berichtet der OB.
- Bahnhofsstraße, Rötenberg, Grünbaumareal und Stadtoval Mittelfristig rechnet Thilo Rentschler mit rund 1.500 Menschen, die sich mitten in der Stadt niederlassen werden. „Ein ideales Wohnumfeld, da hat man alles direkt vor der Haustür, wer Lust auf Stadt hat, ist willkommen“, so Rentschler. Weitere Pluspunkte seien die neuen Mobilitätsformen, wie beispielsweise das Car- Sharing, E-Bikes oder E-Cars. Dazu gebe es später eine optimale Versorgung im Quartier – von Arztpraxen über Apotheken bis zur Nahversorgung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.
ENTWICKLUNGSACHSE ÖSTL. STADTGRABEN
Auch in diesem Stadtviertel stecke noch ein enormes Entwicklungspotential, erläutert Rentschler, vor allem für innerstädtisches Wohnen. Ergänzend dazu seien Werkstätten oder Ladengeschäfte für Kunsthandwerker oder kleinere Dienstleistungsbetriebe vorstellbar.
ENTWICKLUNG SÜDLICHER STADTGRABEN
„Aalen-Süd kann das neue „IN-Quartier“ von Aalen werden“, so der OB. In Kürze wird die Stadt eine Untersuchung über die Chancen und das Entwicklungspotential insbesondere für die Kreativwirtschaft in diesem Areal vorstellen. Mit Proviantamt, Villa Stützel, Ostertag-Gebäude und dem Neubau der Firmenzentrale von I-Live seien in Aalen- Süd bereits große Projekte für eine umfassende Quartiersentwicklung am Laufen. Der Neubau des Kauflandes bringe in Verbindung mit den Firmen Dehner und Röther die erforderliche Besucherfrequenz, vor allem auch aus dem Umland von Aalen.
ENTWICKLUNGSACHSE WESTL. INNENSTADT
Die markanteste Veränderung in diesem Teil der Innenstadt sei sicherlich der Neubau des Evangelischen Gemeindehauses mit dem Ziel ein innerstädtisches Begegnungszentrum zu etablieren. Und auch über das benachbarte Spiegler-Gelände macht sich die Stadtverwaltung bereits Gedanken.
STADTENTWICKLUNG BRAUCHT GEDULD UND WEITBLICK – TROTZDEM KURZFRISTIGE ZIELE IM AUGE BEHALTEN
- Als wichtiger zukunftsrelevanter Schwerpunkt für die Stadtentwicklung ist die Umsetzung des zentralen Waldcampus für die Hochschule für Technik und Wirtschaft zu nennen. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt hatte OB Rentschler die Idee für eine städtebauliche Verbindung der beiden Hochschulstandorte Burren und Beethovenstraße mit einem gemeinsamen Campus entwickelt. Die erfolgreiche Arbeit der Hochschule mit steigenden Studierendenzahlen macht eine Erweiterung der bestehenden Gebäude und Forschungseinrichtungen dringend erforderlich. „Inzwischen haben wir von städtischer Seite das erforderliche Planungsrecht geschaffen und vorbehaltlich der Genehmigung durch das Land kann mit einem Baubeginn in 2019 gerechnet werden“, prognostiziert der OB.
- •Rund 100 Mio. Euro will OB Rentschler in den kommenden acht Jahren in den Neubau von Wohnraum investieren und so für eine Entspannung des Wohnungsmarkts sorgen. „Wir wachsen um 2 – 3.000 Einwohner. Diese Menschen wollen versorgt sein und sie bringen Kaufkraft mit“, betont Rentschler.
- Die Lebensqualität soll weiter verbessert werden. Dafür müsse man das Sport- und Freizeitangebot ausbauen, erläutert der OB und er nennt konkret die Umsetzung der Ziele aus dem Sportentwicklungsplan, die Bädermodernisierung und die Konzentration und Neuaufstellung der städtischen Kulturbetriebe Theater und Musikschule am neuen Standort im Kulturbahnhof.
- Ganz wichtig sei jedoch die generelle Verbesserung der Mobilitätsangebote. Hierzu zählen der Ausbau der Infrastruktur für Radfahrer, aber auch die verbesserte Anbindung und Erreichbarkeit per Bahn und Kraftfahrzeug (Halbstündliche Bahnverbindung in die Metropolregion und vierspuriger Ausbau der B29).
© Stadt Aalen, 07.06.2017