Stadt Aalen legt Auswertung der Luftqualität an der Messstation Aalen vor
Die Luftqualität in Aalen ist seit dem Beginn der Erfassung Mitte der 1980er Jahre deutlich besser geworden. Weder bei den Jahresmittelwerten noch bei den Kurzzeitbelastungen gibt es demnach Grenzwertüberschreitungen in Aalen. Exemplarisch wird die Entwicklung der Jahresmittelwerte der drei Hauptluftschadstoffe Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid sowie Feinstaub dargestellt. „Bei der Luftreinhaltung konnten hervorragende Erfolge erzielt werden. Das bis in die 1990er Jahre zurückreichende Engagement des städtischen Umweltamts, der Stadtwerke und des Rathauses hat maßgeblich dazu beigetragen“, sagte OB Thilo Rentschler.
Große Erfolge wurden bei der Reduktion des Schwefeldioxids in der Luft erzielt. Seit 1985 wurde die Belastung in Aalen um rund 97 % gesenkt. Betrug der Jahresmittelwert 1985 (Stichwort Saurer Regen/Waldsterben) in Aalen noch 0,03 mg/m³ gemessen. Im Jahr 2019 lag der Wert bei 0,001 mg/m³ und damit bei rund 3% des Ausgangswerts.
Der seit 2010 rechtsverbindlich einzuhaltende Grenzwert bei Stickoxid (NO2) von 40 μg (Mikrogramm) /m³ im Jahresmittel ist in Aalen deutlich unterschritten: 2019 lag er bei 21 μg/m³. Im Rückblick war in Aalen eine Verkehrsabnahme ab 2001 nach Eröffnung der Westumgehung festzustellen. Seither verlief der Messwert relativ konstant, da Erfolge durch verbesserte Abgastechnik durch zunehmende Fahrleistungen und höhere Anteile von Diesel-Kfz als Hauptverursacher von Stickoxiden kompensiert wurden.
Beim vielzitierten Feinstaub lag der Jahresmittelwert (PM10) in Aalen im Jahr 2019 bei 14 μg/m³. Der Jahresmittel-Grenzwert von 40 μg/m³ war damit – wie in den Jahren zuvor - deutlich unterschritten. 2005 bei Einführung des Grenzwerts lag die Belastung in Aalen noch bei einem Jahresmittelwert von 23 μg/m³.
Ein zweiter Grenzwert, der Tagesmittelwert von maximal 50 μg/m³, der an 35 Tagen pro Jahr überschritten werden darf, wird in Aalen sehr selten erreicht. 2019 wurde dieser Wert in Aalen lediglich an sechs Tagen überschritten. Insbesondere in den Wintermonaten mit Inversionswetterlagen kommt es zu Überschreitungen. In den Jahren 2001 bis 2019 gab es in Aalen zwischen zwei und 25 Tagesmittelwertüberschreitungen jährlich.
Die Überwachung der Luftqualität ist Aufgabe der Bundesländer. In Baden-Württemberg ist die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) für die Überwachung zuständig. Eine Messstation steht seit Mitte der 1980er Jahre in der Bahnhofstraße 115. Die Luftqualität wird anhand der Grenzwerte der geltenden Bundesimmissionsschutzverordnung, die eine EU-Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt hat, beurteilt. Mit den dort genannten Werten und Übergangsfristen hat der Bürger ein einklagbares Recht zur Einhaltung dieser Grenzwerte. Die Luftqualität war vor Einführung der Grenzwerte im Jahr 2005 deutlich schlechter als heute.
„Dieses positive Ergebnis ist für uns Anerkennung und Ansporn zugleich, auch in Zukunft in unserem Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz nicht nachzulassen“, betont Oberbürgermeister Thilo Rentschler.
Alle Messwerte sind auf der Homepage der Stadt Aalen publiziert. Eine monatliche Zusammenstellung wird zudem regelmäßig im Amtsblatt Stadtinfo veröffentlicht. Die Entwicklung der Zahlen ist unter www.aalen.de
abrufbar.