Am 31. März und 1. April veranstaltet die Schubart-Gesellschaft gemeinsam mit dem Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein und der Universität Stuttgart ihre zweite interdisziplinäre Tagung in Stuttgart. Renommierte Historiker, Literaturwissenschaftler und Presseforscher befassen sich mit der Geburt des modernen Journalismus, am Beispiel von Christian Friedrich Daniel Schubart und Wilhelm Ludwig Wekhrlin. Die Teilnahme im Hauptstaatsarchiv Stuttgart ist kostenfrei, Anmeldungen nimmt der Württembergische Geschichts- und Altertumsverein entgegen unter info@wgav.de, Tel: 0711 212-4336 oder -4337.
Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791) und Wilhelm Ludwig Wekhrlin (1739-1792) waren württembergische Journalisten, die im Zeitalter der Aufklärung in ihren eigenen Zeitungen Kritik an den politischen Verhältnissen übten. In einer Epoche, in der man in Zeitungen weitgehend Staatstragendes veröffentlichte, waren sie Wegbereiter eines kritischen, meinungsbildenden Journalismus und Vorkämpfer für Meinungs- und Pressefreiheit. Sie wagten es, in der Spätphase des Absolutismus über die Verfehlungen der weltlichen und geistlichen Obrigkeiten zu schreiben, über deren Machtmissbrauch und die Ausbeutung und Entrechtung der Untertanen. Für ihre journalistische Courage nahmen beide Männer viel in Kauf: Sie saßen lange im Gefängnis – Schubart zehn, Wekhrlin fünf Jahre – , ertrugen Berufsverbote, Ausweisungen und Folter. Ihre Lebensgeschichten sind tragisch, voller Brüche und Neuansätze. „Meinungen geäußert zu haben, zu denen sich die Welt nach dreißig Jahren bekenne“ – das hoffte Wekhrlin von sich.
Die Tagung beleuchtet ausgewählte Aspekte der Biografien Schubarts und Wekhrlins und verortet ihr journalistisches Werk im zeithistorischen Kontext. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Schreib- und Rezeptionsbedingungen im südwestdeutschen Raum in der Spätphase des Alten Reiches gerichtet.
INFO:
Das Tagungsprogramm ist unter
www.schubart-gesellschaft.de/2022/02/09/2-tagung-der-schubart-gesellschaft zu finden.