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Dialogveranstaltung zur Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der ehemaligen Musikschule

Am 20. Oktober fand in der ehemaligen Musikschule eine Informationsveranstaltung für die Anwohnerschaft statt.

Etwa 25 Personen aus der Nachbarschaft, Mitglieder des Gemeinderates sowie in der Flüchtlingsarbeit Tätige kamen in den Musiksaal der ehemaligen Musikschule, um sich über die geplante Gemeinschaftsunterkunft zu informieren und um Fragen zu stellen. 

Oberbürgermeister Frederick Brütting dankte den Nachbar*innen für ihr Kommen und das Interesse an der Veranstaltung. Er erklärte, warum man die Musikschule für eine begrenzte Zeit zur Unterbringung benötigt und zeigte auf, dass im Anschluss Wohnbebauung auf dem Gelände geplant ist. 

Landrat Dr. Joachim Bläse wies in seiner Begrüßung auf die geltenden Gesetze hin, die es momentan unabdingbar machten, dass der Landkreis Geflüchtete aufnimmt und ihnen eine geeignete Unterkunft zur Verfügung stellt. Man wolle es unbedingt vermeiden, Turnhallen belegen zu müssen.

Ab Januar 2024 könnten maximal 60 Plätze für Geflüchtete in der ehemaligen Musikschule in der Hegelstraße geschaffen werden. Bei der Dialogveranstaltung trugen im Auftrag der Nachbar*innen Gerhard Wünsch und Dr. Walter Geis ihre Fragen der Stadt und dem Landkreis vor. Sie äußerten ihre Sorgen bezüglich einer möglichen Lärmbelastung, hatten Fragen zum Herkunftsland der erwarteten Bewohner*innen, zur Laufzeit des Mietvertrages, zu den Modalitäten der Belegung und der Betreuung der Geflüchteten vor Ort. 

In der Musikschule sollen hauptsächlich aus der Ukraine stammenden Personen untergebracht werden. Sie werden vor Ort durch Mitarbeitende der Landkreisverwaltung betreut. Ein Zaun soll das Gelände zum Nachbargrundstück abgrenzen und es gelten dieselben Regelungen zur Nachtruhe wie in den anderen Unterkünften im Ostalbkreis. Über die Betreuung durch den Landkreis hinaus, hat der Deutsch-Ukrainische Verein Aalen eine ehrenamtliche Begleitung zugesagt. Zudem soll auf Anregung aus der Anwohnerschaft ein Ehrenamtskreis gebildet werden. Ein Kursangebot der evangelischen Kirchengemeinde für Ehrenamtliche bietet Unterstützung bei ihrer Arbeit. 

Um diese Anregungen der Anwesenden wird der Mietvertrag nun ergänzt, bevor er am Donnerstag, 26. Oktober dem Gemeinderat in seiner Sitzung zur endgültigen Entscheidung vorgelegt wird. 

INFO:

Derzeit werden im gesamten Ostalbkreis 16 Gemeinschaftsunterkünfte mit insgesamt 1.249 Belegmöglichkeiten betrieben. 

In der Stadt Aalen gibt es momentan drei Unterkünfte mit 204 Plätzen - zwei in der Ulmer Straße und eine in Unterkochen. Eine Notunterkunft in der ehemaligen Friedensschule in Unterkochen wird bereitgehalten.

Bis Ende 2025 gilt für die Kommunen im Ostalbkreis noch das sogenannte LEA-Privileg. Aufgrund der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen, müssen die Kommunen im Landkreis zurzeit eine geringere Anzahl geflüchteter Personen aufnehmen. Nach der geplanten Schließung der Einrichtung zum Jahresende 2025 werden die Kommunen im Ostalbkreis voraussichtlich mehr geflüchteten Personen im Zuge der Anschlussunterbringung Obdach gewähren müssen. 
 

© Stadt Aalen, 25.10.2023