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Der Weg zum Erfolg

Voller Stolz präsentierten sich vier erfolgreiche Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Aalener Modellprojekt „Azubi statt ungelernt.“ am vergangenen Dienstag, 18. August in einem Pressegespräch. Sie haben durch den Kontakt zu den Berufswerbern Muammer Ermis oder Julia Wilhelm die Chance erkannt, die ihnen eine qualifizierte Ausbildung ermöglicht.
Das 2013 gestartete Projekt hat das Ziel, mehr jugendliche Migrantinnen und Migranten in ein Ausbildungsverhältnis zu bringen, voll erreicht.

Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Aalener Modellprojekt: Azubi statt ungelernt.
Während Seda Odabags (3.von rechts) und Mohamad Hachem (rechts) ihre Ausbildung mit Bestnoten gerade abgeschlossen haben, stehen Babun Fatty (4.von links) und Hamza Eskin (links) erst noch am Anfang ihrer beruflichen Karriere. Mit auf dem Bild die Berufswerber Julia Wilhelm (2.von links) und Muammer Ermis (2.von rechts) sowie die städtische Beauftragte für Chancengleichheit Uta Maria Steybe (3.von links). (© Stadt Aalen)

Nun gibt es eine Fortsetzung des Modellprojekts mit dem einprägsamen Titel „Der Weg zum Erfolg.“  Diesen Weg in eine berufliche Ausbildung ist nun nicht mehr nur Jugendlichen mit Migrationshintergrund vorbehalten, sondern auch Erwachsene werden nun intensiv betreut und in ihrer Berufswahl unterstützt und gefördert.  „Wir können und wollen auf die Kompetenzen unserer ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht verzichten.“ betont Uta Steybe, städtische Beauftragte für Chancengleichheit die Bedeutung der Ausweitung des Beratungsprogramms auf erwachsene Migrantinnen und Migranten.

Seit dem Start des neuen Projekts im Mai 2015 gab es bereits über 70 Kontakte zu Interessierten konnte Berufswerber Muammer Ermis von seiner Arbeit berichten. Auch seine Kollegin, Julia Wilhelm, ist von der neuen Ausrichtung des Projektes überzeugt.

Als einzige Kommune landesweit hat sich die Stadt Aalen vor vier Jahren um finanzielle Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds bemüht und die Chance ergriffen ein nachhaltiges Integrationsprojekt für Jugendliche mit Migrationshintergrund zu starten. Und der Erfolg gibt der Initiative recht –nun soll das Angebot auch Erwachsene einschließen, die eine Ausbildung beginnen möchten.  So wie zum Beispiel der 38jährige Babun Fatty  
Babun Fatty ist erst 1,5 Jahren in Aalen und 3 Jahren in Deutschland. Er absolviert seit März 2015 ein Bundesfreiwilligenjahr und beginnt im Anschluss eine Ausbildung zum Altenpfleger. „Ich wollte unbedingt etwas arbeiten und einen Beruf erlernen.“ erzählt der gebürtige Gambier. Er ist nun einer der ersten Nutznießer der neuen Ausrichtung des Aalener Modells.
Auch die jungen Männer Mohamed Hachem und Hamza Eskin sind durch Zeitungsberichte und  Kontakte über Freunde auf das Projekt aufmerksam geworden und machen nun eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bzw. zum Anlagenmechaniker. Herr Hachem war übrigens der erste Teilnehmer im Projekt. Nach seiner erfolgreichen Ausbildung als Verkäufer (1,1 Notendurchschnitt) von 08-2013 bis 08-2015 wird der junge Mann anschließend eine Weiterbildung zum Kaufmann im Einzelhandel beginnen.
Hamza Eskin und die Berufswerber haben sich Ende Juli durch einen Bekannten im Verein kennengelernt. In der Zwischenzeit hat der Teilnehmer Bewerbungen geschrieben, probegearbeitet und letzte Woche den Ausbildungsvertrag zum Anlagenmechaniker unterschrieben.
Die junge Türkin Seda Odabas beginnt nach erfolgreicher Teilnahme am Projekt noch im Herbst dieses Jahres eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bei der Stadt Aalen. Über ihre Eltern hat sie Kenntnis vom Angebot der Stadt bekommen, wie sie erzählt. „Dann haben wir bei den Beratungsterminen mit Rollenspielen für Vorstellungsgespräche, Einstellungstests geübt und auch in der Schule bin ich durch die Betreuungsangebote noch besser geworden.“ erzählt die Einser-Schülerin.

Der Erfolg des Projekts wird auch beim Land und vom europäischen Sozialfonds gesehen und für die kommenden drei Jahre bis zum April 2018 mit 232.000 Euro gefördert. Aus eigenen Mitteln steuert die Stadt Aalen rund 77.000 Euro bei. Auch der  Oberbürgermeister Thilo Rentschler zeigt sich sehr erfreut über das positive Ergebnis des Projekts.
„Ich bin sehr froh, dass unser Projekt „Azubi statt ungelernt“ diese gute Fortsetzung gefunden hat, es ist jetzt möglich auf den bisherigen Erfahrungen aufzubauen. Die Eingliederung von Menschen mit Migrationshintergrund spielt eine immer wichtigere Rolle. Auch im Hinblick auf die Flüchtlingssituation kommen durch Familienzuzug Menschen zu uns, die mit Hilfe einer entsprechenden Ausbildung oder eines Arbeitsplatzangebots die beste Möglichkeit für eine Integration in unsere Gesellschaft erhalten.“


Er dankte dem erfolgreichen Projektteam, Uta-Maria Steybe, Muammer Ermis und Julia Wilhelm sowie dem Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds für die nachhaltige Förderung des Aalener Modells.

© Stadt Aalen, 02.01.2015