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Den Weg ins Arbeitsleben ebnen

Ein Projekt speziell für Frauen mit Migrationserfahrung soll helfen, sich im deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren

Bereits zwei Mal durchgeführt worden ist das „Projekt im Projekt“, so Uta-Maria Steybe, die Beauftragte für Chancengleichheit und Demografischen Wandel der Stadt Aalen. Bereits 2013 startete im Wi.Z ein städtisches Angebot an Migratinnen und Migranten „Der Weg zum Erfolg“ zur Beratung und Begleitung beim Eintritt ins Arbeitsleben. Auffallend allerdings sei gewesen, berichtet die Berufswerberin Julia Wilhelm, dass wesentlich mehr Männer als Frauen dieses Angebot genutzt hätten. „Also haben wir uns überlegt, welche spezifischen Bedarfe gerade Frauen mit Migrationshintergrund haben“, so Julia Wilhelm weiter, „und haben ein ganz spezielles Frauenprojekt erarbeitet.

v.l.n.r. Giuseppa Ledl, Julia Wilhelm (Projektleiterin), Nina Lackmann, Anna-Linda Wächter (Projektleiterin), Evgeniia Grin. (© Stadt Aalen)

„Zunächst in Wasseralfingen und jetzt in Unterkochen konnten jeweils zehn Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern und mit unterschiedlichen Lebensbiografien in kleinen Schritten an das Arbeitssystem in Deutschland herangeführt werden.
„Wir arbeiten ganz individuell mit den Frauen – deshalb nehmen wir auch nicht mehr als zehn Frauen auf“, berichtet die zweite Projektleiterin Anna Linda Wächter. Wichtig sei, dass beide Projektleiterinnen selbst Migrationshintergrund haben – so entstehe Vertrauen.
„Wir schaffen zunächst einen geschützten, anforderungsfreien Raum, der es möglich macht, sich zu öffnen und eigenen Defizite und Ressourcen zu erkennen“, beschreiben beide ihre Vorgehensweise, „und wir holen sie dort ab, wo sie sind“. Deshalb sei es richtig, mit dem Angebot direkt in die Quartiere zu gehen, da die Frauen oft sehr eingeschränkt in ihrer Mobilität seien.

„Ich hatte eigentlich schon aufgegeben“, schildert Giuseppa Ledl ihre Situation als Tochter italienischer Einwanderer, „und nun habe ich einen Praktikumsplatz!“ strahlt sie. Eine weitere Teilnehmerin, Evgeniia Grin erzählt, ebenfalls in dieser Zeit einen Praktikumsplatz bekommen zu haben: “Ich bin aus Russland und erst seit zwei Jahren hier. Das Projekt hat mir das Selbstbewusstsein gegeben, es einfach zu versuchen und es hat geklappt!“ Für Nina Lackmann war es wichtig, sich in Rollenspielen und in der deutschen Sprache fit zu machen für Bewerbungssituationen -  sie macht nun zunächst ihren Sprachabschluss.

Bei den meisten der Teilnehmerinnen besteht auch nach dem Abschluss weiterer Beratungsbedarf und sie münden dann in das eigentliche Projekt im Wi.Z ein und werden dort weiter begleitet.

„Als nächsten Standort für unser Frauenprojekt denken wir die Weststadt an“, schließt Uta-Maria Steybe die Vorstellung des Projektes ab. „Wir haben genau das erreicht, was wir wollten: die Frauen aus ihrem häuslichen Umfeld herausholen und ihnen den Weg ebnen zu gesellschaftlicher Teilhabe“.

© Stadt Aalen, 05.07.2017