Wer das Foyer des Bürgerhauses in Wasseralfingen mit den dort ausgestellten Figuren und Öfen aus Eisenkunstguss betritt, wird nun eine weitere Bereicherung des Bestandes entdecken. Es ist eine Büste des Malers und Radierers Alexander Eckener, der in seiner Kunst besondere Beziehungen zu Wasseralfingen pflegte.
Er, der vor fast genau 150 Jahren in Flensburg geboren wurde, führte ein Künstlerleben, in dem er zwischen seiner Vaterstadt im hohen Norden und dem damaligen Königreich Württemberg im Süden hin- und herpendelte. Dort in der Kunstakademie der Landeshauptstadt Stuttgart absolvierte er ein Studium als Meisterschüler und erhielt einige Jahre später den Professorentitel, dem nach seiner Erhebung in den Adelstand der Namenszusatz „von“ folgte. Später verlegte er seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ins Kochertal. Im ehemaligen Wohnhaus des bekannten 1914 verstorbenen Malers Friedrich von Keller wirkte er bis zu seinem Tod 1944. In seiner zur Heimat gewordenen Landschaft am oberen Kochertal suchte und fand Eckener seine Motive, vor allem solche, die sich mit den neuen Arbeitswelten der einsetzenden Industrialisierung befassten, wie die in den Schwäbischen Hüttenwerken Wasseralfingen. Zahlreicher seiner Werke, die später als sogenannter schwäbischer Realismus in die Kunstgeschichte eingegangen sind, befassen sich mit diesen „Stätten der Arbeit“, so der Titel seiner wohl bekanntesten Radierfolge. In der er eindrucksvoll das Geschehen in der SHW - Gießerei darstellt, wo leider die große Tradition der Eisenkunstgusses 2019 zu Ende gegangen ist. Davor entstanden dort in einer Jahrhunderte währenden Produktion künstlerisch hochwertige Güsse, so auch die Büste des Alexanders von Eckener, die jetzt mit dankenswerter Unterstützung der SHW-Automotive im Foyer des Bürgerhauses steht und an den prägenden Künstler erinnert.
Noch ein Hinweis! In der großen Ausstellung „Der letzte Guss“, die 2021 in der Museumsgalerie gezeigt werden soll, werden einige Werke des Künstlers seine herausragende Könnerschaft belegen.