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Das Quartier Aalen-Süd ändert rasant sein Gesicht

Beim Quartierstreffen der Wirtschaftsförderung tauschen sich zahlreiche Akteure des Areals südlich der Aalener Innenstadt aus

Beim gutbesuchten jährlichen Netzwerktreffen der Akteure im Quartier Aalen-Süd hat OB Thilo Rentschler über aktuelle Entwicklungen südlich der Aalener Innenstadt informiert. Teile davon rechts und links der Wilhelm-Merz-Straße sind nun Sanierungsgebiet. Auf dem ehemaligen Union-Areal sind die dem Neubau des Landratsamts vorgeschalteten Abbrucharbeiten nahezu abgeschlossen. Geplanter Baubeginn des Landratsamts ist 2021. Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre, Fertigstellung könnte 2023 sein.

Der Aalener Gemeinderatsausschuss hat sich für den Erhalt des identitätsstiftenden Gebäudes des Dampfkesselhauses auf dem Union-Areal ausgesprochen. Erste Nutzungsideen wurden dem Ausschuss bereits vorgestellt. Die mit dem Erhalt des Dampfkesselhauses und dem Erstellen des Landratsamtsneubaus einhergehende ökologische Kocherrenaturierung zwischen Kaufland und Burgstallstraße führt parallel zu einem Hochwasserschutz für die Innenstadt Aalens. „Das Erlebbarmachen des Kochers inmitten der Stadt steigert die Aufenthaltsqualität für das gesamte Quartier Aalen-Süd“, sagte OB Thilo Rentschler. Für das Sanierungsgebiet „Stadtmitte/Wilhelm-Merz-Straße“ habe der Gemeinderat im September eine Sanierungssatzung beschlossen. Private Eigentümer und Stadt haben dadurch die Möglichkeit, an Städtebaufördermittel des Bundes und Landes zu kommen. „Der bewilligte Zuschuss für Maßnahmen liegt derzeit bei 1,3 Mio. Euro“, sagte Rentschler. 

Bezüglich der Beseitigung des Bahnübergangs Walkstraße informierte Rentschler, dass die Eisenbahnkreuzungsvereinbarung Anfang 2019 unterzeichnet wurde und sich derzeit im Prüfungs- und Genehmigungsverfahren bei verschiedenen Behörden befindet. Ein Baubeginn ist für Ende 2020 vorgesehen. Der Neubau der Kocherbrücke an der Burgstallstraße ist in vollem Gange. Mit einer Fertigstellung wird im Frühjahr 2020 gerechnet. Rentschler lobte die Quartiersentwicklung Aalen-Süd: Vorreiter seien das Wi.Z, das Proviantamt und das Ostertag-Areal gewesen. Beim Ostertag werde für 2020 eine Vollvermietung angestrebt, derzeit liege sie bei 75 %, sagte Eigentümer Peter Stützel. Die i Live Gruppe bleibt dem Quartier nach ihrem Umzug im September in den eigenen Tower am Burgstallkreisel erhalten. Im Tower ist nur noch ein Stockwerk unvermietet. Die Skybar sowie ein asiatisches Restaurant starten Anfang 2020. 

Weitere Vorhaben wie die Bebauung des Gartenmeier-Areals mit Wohnungen sowie ein Ärztehaus bei der Marienkirche seien in der Pipeline. Und auch bei der Firma Seydelmann laufen aktuell Planungen für eine neue Halle auf dem Grundstück der ehemaligen Schrottfabrik. Der Auftragsbestand sei derzeit sehr hoch, vor allem der Export boome, sagte Geschäftsführer Andreas Seydelmann. Horst Enßlin, Geschäftsführer der Essinger Wohnbau, sagte, dass das Mühlich-Gelände an der Burgstallstraße zwischenzeitlich erworben wurde. Eine gemischte Nutzung unter dem Motto „Leben, Wohnen, Arbeiten“ sei angedacht. Das Investitionsvolumen liege bei rund 20 Mio. Euro, im ersten Quartal 2020 solle eine detaillierte Ausarbeitung vorliegen. Wilfried Wild, Geschäftsführer bei AWUS-Bau, informierte, dass der Mietvertrag mit der Firma HUMA noch einige Jahre laufe und der Standort für eine Baufirma nicht ideal sei. Konkrete Verlagerungsabsichten gebe es derzeit jedoch nicht. Oliver Schmidt, Miteigentümer des Proviantamts, sagte, dass der Vermietungsstand seines Objekts bei 95 % liege und zeigte Interesse am Erwerb des Speichers der Firma Seydelmann. Dieser werde derzeit von der Maschinenfabrik belegt und es bestünden Überlegungen zur Nachfolgenutzung, sagte Andreas Seydelmann. 

Robert Ihl, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbau Aalen, berichtete von einer Investitionssumme in den kommenden drei Jahren von rund 100 Mio. Euro in Wohnbauvorhaben mit zirka 370 Wohneinheiten. Mit dem Wirtschaftszentrum Wi.Z sei 1998 der erste Schritt zur Entwicklung des Quartiers getätigt worden. Der Vermietungsstand des Wi.Z liege kontinuierlich bei über 95 %. Eine Umnutzung des Cartowers zu einem Suntower als Modellprojekt für regenerative Energieerzeugung sei geplant.

© Stadt Aalen, 28.10.2019