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Bürgerinformation über die Betreuung Unterbringung und Integration von Flüchtlingen im Ostalbkreis

Veranstaltung vom 30.03.2017 im Rathaus Unterkochen – Neubau einer Flüchtlingsunterkunft

Auf Einladung von Landrat Klaus Pavel und Oberbürgermeister Thilo Rentschler sowie Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik kamen die Anwohner des Wohngebiets Knöckling, Im Bühl, Samentalweg und Wöhrstraße am 30. März 2017 in den Rathaussaal.

(© Bezirksamt Unterkochen)

Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik begrüßte die zahlreichen Besucher und informierte darüber, dass die Stadt Aalen ein Grundstück zum Bau eines Flüchtlingsheimes zur Verfügung gestellt hat.

 

Landrat Klaus Pavel ging eingangs zunächst auf die Gesamtsituation über die Verteilung und Unterbringung von Flüchtlingen ein. Die Verteilung der angekommenen Flüchtlinge in der BRD erfolgt anhand des „Königssteiner Schlüssels". Die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb von Baden-Württemberg erfolgt auf der Grundlage der Einwohnerzahlen. Flüchtlinge, die dem Ostalbkreis zugewiesen werden, kommen zunächst in die Erstaufnahmestelle für maximal drei Monate in die LEA nach Ellwangen. Dort erfolgt die Registrierung, erkennungsdienstliche Behandlung, Gesundheitsuntersuchung und danach die Weiterleitung innerhalb dem Landkreis. Die Flüchtlinge werden dann in eine vorläufige Unterbringung bis zum Abschluss des Asylverfahrens gebracht. Eine solche Einrichtung wird nun in Unterkochen gebaut. Die Versorgung und Sozialbetreuung erfolgt durch den Landkreis. Nach den derzeitigen Vorgaben wird für jeden Flüchtling eine Fläche von 4,5 qm an Wohnfläche bereitgestellt. Die Aufnahme von Flüchtlingen im Ostalbkreis war im Jahr 2014 mit 760, im Jahr 2015 mit 650 und im Jahr 2016 mit 633. Derzeit hat der Landkreis 65 Gesamtstandorte im Ostalbkreis. Die Unterkünfte sind in den meisten Fällen angemietet. Auch über die Situation, aus welchen Herkunftsländern die Flüchtlinge kommen, informierte Landrat Pavel die Anwesenden. Danach kommen 18,32 % aus Syrien, 5,14 % aus Nordafrika, 17,57 % aus dem Nahen Osten, 24,72 % aus dem mittleren Osten, wie Afghanistan und Pakistan, 15,06 % aus der Subsaharazone Afrika (Gambia, Nigeria usw.), 14,55 % aus Südosteuropa, wie Mazedonien und Kosovo, 2,51 % aus der ehemaligen Sowjetunion und 1,63 % aus sonstigen Staaten.

 

Der Landkreis hat zwischenzeitlich mit dem Bau der Flüchtlingsunterbringung in der Knöcklingstraße begonnen. Es sollen drei Gebäude erstellt werden. Das Gebäude bietet Platz für maximal 80 Personen. In der LEA in Ellwangen befinden sich derzeit 650 Personen. Darunter befinden sich auch 80 türkische Flüchtlinge.

 

Über den weiteren Zustrom von Flüchtlingen könne derzeit nichts gesagt werden, da dies mit politischen Gegebenheiten und Kriege zu tun habe. Landrat Klaus Pavel versprach, dass sich der Landkreis intensiv um die Flüchtlinge kümmere und sein Hauptaugenmerk auf die Integration lege. Dabei stehen die Gegebenheiten vor Ort und die allgemeine Information und das Erlernen der Sprache an erster Stelle. In der Diskussion brachten die Anwohner ihre Gedanken, Anregungen und Probleme den Verantwortlichen vor. Dabei ging es insbesondere um die hohe Anzahl der Flüchtlinge, die in dem Gebäude Knöcklingstraße möglicherweise untergebracht werden. Die anvisierte Personenzahl von 80 Personen wurde von den Anwesenden als zu hoch angesehen.

 

Landrat Klaus Pavel versprach den Anwesenden, dass von den vorgesehenen 80 Plätzen in den Gebäuden nur 40 bis 50 Personen untergebracht werden. Die Personen, Familien oder Einzelpersonen sollen maximal bis zu zwei Jahren in diesem Gebäude dann verbleiben. Landrat Pavel versprach nochmals, dass nach Fertigstellung im September mit einer Belegung von 40 Personen begonnen wird. Gleichzeitig möchte er mit den Anwohnern im September wiederum in ein Gespräch gehen. Er appellierte an die Anwesenden: „Geben Sie den Verantwortlichen gemeinsam eine Chance, damit 40 Personen in diesem Gebäude an der Knöcklingstraße untergebracht werden."

 

Die Anwesenden nahmen diese Information zur Kenntnis und gingen auf das Versprechen von Landrat Pavel ein, gemeinsam im Dialog miteinander zu bleiben.

 

Mit dem Bezug von Flüchtlingen wird auch eine ständige Sozialbetreuung vor Ort sein. Für Unterkochen wird Frau Sabrina Starz die Wohnheimleitung und die soziale Betreuung und Beratung übernehmen.

 

(Text: Hubert Mahringer)

© Stadt Aalen, 03.04.2017