Bei der traditionellen Eröffnung im Betsaal der Erzgrube erinnerte der Oberbürgermeister auch an den Schatten, der momentan über Wasseralfingen liege, verursacht durch die Schließung der SHW CT Schmiede. „Bis zuletzt haben wir versucht die SHW zu retten. Ich war noch gestern zu Gesprächen im Wirtschaftsministerium. Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht noch für die SHW-Niederlassung in Königsbronn“, konnte er bei seiner Ansprache berichten. „Wir trauern mit den Mitarbeitern der SHW CT in Wasseralfingen“.
Es mache ihn traurig zu sehen, wie über 650 Jahre Industriegeschichte fast mutwillig zerstört werde, so Rentschler weiter. Der erste Fehler sei bereits vor 15 Jahren passiert, als das Land beim Verkauf das Unternehmen in vier Bereiche gesplittet habe. Damit sei die Schlagkraft des Unternehmens eher geschwächt als gestärkt worden.
Hinzu gekommen seien dann nach der ersten Insolvenz die „Glücksritter“, die das Unternehmen weiter aushöhlten, die das Vermögen verkauft hätten, um es dann anschließend zurück zu leasen. Der Oberbürgermeister drückte die Hoffnung aus, dass alle Mitarbeiter von SHW CT schnellst möglich wieder gute Arbeitsstellen finden mögen und vor allem denke er an deren Familien, denen er ebenfalls alles Gute wünsche.
Erfreulich sei dagegen die Entwicklung, die der Heilstollen im Bergwerk im vergangenen Jahr genommen habe. Mit einer 30-prozentigen Steigerung der Anwendungen könne man sehr zufrieden sein. Und auch mit der Unterstützung von großen Teilen des Gemeinderats, die hinter der Heilstollentherapie stehen. „Und wenn sogar eine Krankenkasse diese Anwendung bezahlt, wie es die AOK tut, dann ist das die richtige Antwort.“
Sichtlich bewegt erinnerte auch Ortsvorsteherin Andrea Hatam an die „Achterbahnfahrt der Gefühle“ in den vergangenen Wochen und Monaten im Kampf um die SHW. „Wir hatten die Gelegenheit mit dem Bund für Heimatpflege diese Woche nochmals einen Rundgang durch die bereits fast leeren Hallen zu machen. Ich war beim letzten Guss persönlich dabei. Es treibt einem die Tränen in die Augen wie ein solches Traditionsunternehmen zu Grunde geht.“
Obersteiger Fritz Rosenstock erinnerte daran, dass die SHW wenigstens in den Herzen und im Besucherbergwerk Tiefer Stollen weiterleben werden. Der Tiefe Stollen sei gut aufgestellt für die Zukunft. In der vergangenen Saison seien rund 43.000 Besucher ins Bergwerk eingefahren. Damit sei der Tiefe Stollen europaweit eines der führenden Besucherbergwerke.
Am 11. Mai wird am Tiefen Stollen „Der Tag der guten Luft“ begangen. Dabei werden Informationsstände und Vorträge mehr Einblick in die Funktion des Heilstollens geben. Der Weihnachtsmarkt findet wieder vom 5. bis 8. Dezember statt.
Die Saison 2019 des Besucherbergwerks Tiefer Stollen beginnt am Samstag, 30. März und endet am Sonntag, 3. November 2019. In diesem Zeitraum ist das Bergwerk täglich, außer montags, von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 13 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Am Ostermontag und Pfingstmontag sowie an Feiertagen ist ebenfalls geöffnet.
Weitere Informationen zum Besucherbergwerk erhalten Sie unter Telefon: 07361 970249 oder per E-Mail an tiefer-stollen@aalen.de