Prof Dr. jur. Ian-Tsing Joseph Dieu, Generaldirektor der Taipeh- Vertretung München, kam zu Gesprächen nach Aalen und traf sich mit Oberbürgermeister Frederick Brütting im Rathaus. Das Münchner Büro fungiert de facto als eine konsularische Vertretung Taiwans in Deutschland und kümmert sich um den kulturellen Austausch und den Kontakt zu den Ländern Bayern und Baden-Württemberg.
Deutschland genieße in Taiwan hohes Ansehen, so sei das Weimarer Verfassungsmodell das Vorbild für Taiwans Verfassung gewesen, berichtet Prof. Dr. Dieu beim Austausch mit dem OB. Auch für die Krankenversicherung, das duale Ausbildungssystem sowie das Rechtssystem in Taiwan habe Deutschland als Vorlage gedient. Der Besuch des Generaldirektors in Aalen ist Teil der Bemühungen der Münchner Taipeh Vertretung, zur Präsenz in Bayern, auch die Beziehungen zu Baden-Württemberg zu intensivieren. Insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung, aber auch mögliche Hochschul-Partnerschaften mit Studierendenaustausch und Fachkräftegewinnung sind Themen einer möglichen Zusammenarbeit. Konkret nannte Prof. Dr. Dieu die Schwerpunkte Künstliche Intelligenz, grüne Energie und die Halbleiter-Produktion, auch vor dem Hintergrund, dass das Technologieunternehmen ZEISS in der Region ansässig ist und kräftig investiert. „Das sind genau unsere Themen in der Wirtschaftsregion und der Hochschulstadt Aalen“, betonte OB Brütting und verwies auf die KI-Werkstatt Mittelstand sowie die Studiengänge und Forschungsschwerpunkte der Aalener Hochschule. Es wurde vereinbart bei einem Folgetermin in Aalen gemeinsam mit der Hochschule mögliche Austauschprogramme mit Studierenden aus Taiwan sowie Chancen für eine engere Zusammenarbeit und mögliche Partnerschaften auszuloten.
