Suche schließen

Bericht von der Sondersitzung des Ortschaftsrates Aalen-Unterkochen am 5. Juli 2018

Anwesend: Vorsitzende Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik und 11 Ortschaftsräte/-innen (Normalzahl: Vorsitzende und 13 Ortschaftsräte)

Anwesend von der Stadtverwaltung: Wolfgang Balle, Kerstin Renner

Beginn: 18:35 Uhr, Ende 20:04 Uhr

  1. Kocherburgschule Unterkochen

    Generalsanierung des Gebäudeteils B (ehm. Realschule) und Integration der Grundschule (Friedensschule) in die Kocherburgschule

     

    In der Kocherburgschule wurde im Juli letzten Jahres der erste Bauabschnitt der Sanierung, welcher u.a. auch die Schaffung eines Mensa- und Aufenthaltsbereiches beinhaltete, abgeschlossen. Anschließend begann im 2. Bauabschnitt die Sanierung der Obergeschosse sowie der kompletten Fassade des Gebäudeteils A. Dieser Bauabschnitt wurde bis zu den Pfingstferien planmäßig fertig gestellt. Somit ist der Gebäudeteil A (ehem. Werkrealschule) komplett saniert. Der genehmigte Kostenrahmen für die Bauabschnitte 1 und 2 mit insgesamt 4,49 Mio. Euro wird nach derzeitigem Stand eingehalten. Am 28. Juni 2018 wurde dieser sanierte Gebäudeteil in Form eines kleinen Schulfestes offiziell eingeweiht. Gemäß des Schulhaussanierungsprogramms soll die Sanierung des Gebäudeteils B (ehem. Realschule) ohne große Unterbrechung nachfolgen. Ein Planungsbudget von 200.000 € ist im Haushalt 2018 dafür eingestellt. Die Stadt Aalen hat für diesen Sanierungsabschnitt einen Zuschuss aus der im Februar 2018 veröffentlichten Schulbausanierungsförderung des Bundes beantragt. Eine Zusage über einen Förderzuschuss in Höhe von knapp 1,1 Mio. € liegt bereits vor. Durch die Einführung der Schulform Gemeinschaftsschule (2-zügig) ändert sich auch der Raumbedarf im Gebäude der ehemaligen Realschule. Durch den Zusammenschluss von Werkrealschule und Realschule ergeben sich Raumreserven. Nach ersten Konzeptentwürfen können mindestens acht Unterrichtsräume einer anderen Nutzung zugeführt werden. In gemeinsamen Gesprächen mit der Verwaltungsspitze, der Schulleitung und dem Schulträger kam es zur Überlegung, die zweizügige Grundschule (Friedensschule) in den Gebäudekomplex Kocherburgschule zu integrieren. Die Schulleitung begrüße diese Überlegungen sehr, da sich dadurch aus schulischer und pädagogischer Sicht viele Vorteile ergeben. Die Gebäudewirtschaft hat mit externer Unterstützung des Planungsbüros IP21 in enger Abstimmung mit der Schulleitung ein Raumkonzept erarbeitet, welches die Integration der Grundschule beinhaltet. Dieses kann im Zuge der weiteren Sanierungsmaßnahmen realisiert werden. Durch die Integration der Grundschule ergeben sich v.a. im Bereich der gemeinsam nutzbaren Fachräume und des neu geschaffenen Mensa- und Aufenthaltsbereiches Synergien.

     

    Geplante Aufteilungen und dadurch entstehende Nutzungssynergien:

     

    -         Unterrichts- und Betreuungsräume der Grundschule in den Obergeschossen des
               Gebäudeteils A

    -         Gemeinsam genutzte Fachbereiche Bildende Kunst, Textiles Werken, Schulküche,
               EDV-Raum und Musikraum im Erdgeschoss des Gebäudeteils A

    -         Gemeinsam genutzter Aufenthalts- und Mensabereich im Erdgeschoss des Ge-
               bäudeteils A

    -         Gemeinsam genutzter Verwaltungs- und Lehrerbereich im Erdgeschoss des Ge-
               bäudeteils B in unmittelbarer Nähe zum Übergang in den Gebäudeteil B

    -         Betreuungsräume, Schulsozialarbeit und Schülerbibliothek der Gemeinschafts-
               schule im Erdgeschoss des Gebäudeteils B mit direktem Zugang zum Außenbe-
               reich

    -         Unterrichtsräume und der Fachbereich Technik für die Gemeinschaftsschule im 1.
               Obergeschoss des Gebäudeteils B

    -         Unterrichtsräume und der naturwissenschaftliche Fachbereich für die Gemein-              
               schaftsschule im 2. Obergeschoss des Gebäudeteils B

     

    Dies ist möglich, ohne dass die bestehende Gebäudekubatur durch aufwendige Anbau- oder Aufstockungsmaßnahmen vergrößert werden muss. Um mehr Raumvolumen zu erhalten, sind folgende Maßnahmen geplant:

     

    -         Umbau der ehemaligen Hausmeisterwohnung, damit diese zukünftig als Schul-
                raum genutzt werden kann

    -         Umgestalten und vergrößern der östlichen Ausgangssituation und des WC-Berei-
               ches im Bereich des überdachten Pausenhofes

    -         Einbauen einer Galerieebene im Bereich des ehemaligen Foyers der Realschule,
               damit dieser Bereich zweigeschossig nutzbar ist

     

    Neben den schulischen und pädagogischen Vorteilen einer Unterbringung der Schulformen Grundschule und Gemeinschaftsschule ergeben sich langfristig für die Stadt Aalen wirtschaftliche Vorteile. Das Schulgebäude der „Friedensschule“ aus dem Jahre 1965, bei dem wie in vielen anderen Schulgebäuden ein Sanierungsstau anliegt, muss darum mehr aufwendig generalsaniert werden. Zudem entfallen Unterhaltskosten, Hausmeister- und Reinigungsdienstleistungen entfallen. Das Schulgebäude kann rückgebaut werden und durch eine Wohnbebauung an diesem attraktiven Wohnstandort ersetzt werden. Dazu hat das Stadtplanungsamt erste Konzeptideen entwickelt. Der Altbau der Friedensschule, in dem momentan als schulische Nutzung nur noch die Essensausgabe und die Betreuungsräume untergebracht sind, soll erhalten bleiben. Im Altbau hat man in den vergangenen Jahren einige Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, z.B. wurden die WC-Anlagen saniert und die Heizungsanlage ausgetauscht. Neben der Schule wird das Gebäude derzeit von der Volkshochschule, der Musikschule und vom Körperbehindertenverein Ostwürttemberg e.V. genutzt. Für die frei werdenden Flächen der Schule gibt es nach Aussage der Ortschaftsverwaltung eine Vielzahl von Bewerbern, welche diese Flächen nachnutzen könnten.

     

     Vorteile einer Integration Grundschule im Gebäudekomplex Kocherburgschule:

     

    -         Generalsanierung Schulgebäude „Friedensschule“ von 1965 würde entfallen

    -         Das Grundstück kann nach Rückbau des Schulgebäudes als Wohnstandort ver-
               marktet werden

    -         Hausmeister- und Reinigungskräfte können gebündelt werden

    -         Alle Schüler und Lehrer von Klasse 1 bis 10 unter einem Dach

    -         Keine weiten Wege für die Schulleitung

    -         Keine zwei getrennten Essensausgaben und Mittagsbetreuungen

    -         Neuer Mensa- und Aufenthaltsbereich kann von allen Klassenstufen genutzt wer
               den

    -         Neu gestalteter Schulhofbereich steht allen Klassenstufen zur Verfügung

    -         Wegfall der sehr angespannten Parksituation im Bereich der Friedensschule

    -         Sportunterricht der Grundschüler in den Sporthallen möglich

    -         Ggf. mittelfristiger Entfall der Gymnastikhalle bei einer Generalsanierung der
               Sporthalle

     

    Finanzielle bzw. wirtschaftliche Auswirkungen einer Integration der Grundschule: Die Summe des Sanierungsaufwands der Kocherburgschule Bauteil B (3.BA) beträgt unter Berücksichtigung Integration der Grundschule 3,86 Mio €. Die Summe der mittelfristigen Einsparungen durch Auflösung bzw. Rückbau des Gebäudes der Friedensschule (Baujahr 1965) beträgt 2,95 Mio €. Die Summe der voraussichtlichen Erträge durch Veräußerung der Grundstücke des Gebäudes der Friedenschule und mittelfristig der Gymnastikhalle beträgt 675.740 €.

     

     Durch diese Sanierungs- und Integrationsmaßnahmen wäre der Schulstandort „Kocherburgschule“ in Unterkochen gebündelt und langfristig gesichert. Der Gebäudekomplex aus Gebäude A und B der Kocherburgschule wäre mit der Integration der Grundschule räumlich bestmöglich ausgelastet.

     

    Dem Ortschaftsrat ist die Zukunftsfähigkeit des Schulwesens in Unterkochen sehr wichtig, die Integration der Grundschule in die Kocherburgschule wird grundsätzlich befürwortet. Allerdings sind noch einige Themen aufzuarbeiten:

    Erforderlich ist ein Mobilitätskonzept, da sich durch den neuen Schulstandort die Wegeverbindungen ändern. Einzubeziehen sind die Themenbereiche Parksituation, verbunden mit der Schaffung kurzzeitiger Haltemöglichkeiten für Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren, Busverbindungen, außerdem ist die verkehrliche Situation auch aus Schülersicht zu beachten. Ein gut durchdachtes Verkehrskonzept bietet für Unterkochen im Bereich der Dorfmitte auch hinsichtlich der Bushaltestellen die Möglichkeit tatsächlicher Verbesserungen.

    Eine Pausenhoferweiterung ist aufgrund zur Verfügung stehenden Geländes möglich und sinnvoll, damit sich Grundschüler während der Pausen in einen eigenen Bereich zurückziehen können.

    Die gute Kooperation zwischen Schule und Bücherei soll fortgeführt werden

     

    Während der Bauzeit ändert sich an der Nutzung der Räumlichkeiten der Grundschule sowie der Gymnastikhalle nichts. Bis zum Umzug der Grundschule in die Kocherburgschule werden mindestens zwei Jahre vergehen. In dieser Zeit können sich die Grundschüler auf die neue Situation einstellen. Die alte Friedensschule soll erhalten bleiben. Die frei werdenden Räume stehen dann für eine andere Nutzung zur Verfügung. Möglichweise kann damit ein Bedarf aus der regen Vereinslandschaft Unterkochens gedeckt werden. Das Thema Gymnastikhalle wird im Zusammenhang mit der Sanierung der dreiteiligen Sporthalle zeitnah behandelt, da deren Nutzung in der Renovierungszeit angedacht ist.

    Die Zustimmung der Lehrerschaft und der Eltern zur Integration der Grundschule in die Kocherburgschule liegt vor, die Zusammenarbeit wird in einem größerem Verbund einfacher sein, z.B. in Sachen Sekretariat, Vertretungssituation, Synergieeffekte werden entstehen. In der Mittagspause wird mit einen Schichtbetrieb gearbeitet werden.

     

    Der Ortschaftsrat Unterkochen stimmte einstimmig folgendem Beschlussantrag zu:

     

  1. Der Gemeinderat stimmt zu, die Generalsanierungsmaßnahmen im Gebäudeteil B (ehemalige Realschule) der Kocherburgschule als 3. Bauabschnitt fortzuführen.
  2. Der Gemeinderat beschließt, die 2-zügige Grundschule vom Schulstandort „Friedensschule“ nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Gebäudekomplex „Kocherburgschule“ zu integrieren.
  3. Der Gemeinderat stimmt zu, das Planungsteam aus den bereits abgeschlossenen zwei Bauabschnitten für den 3. Bauabschnitt weiter zu beauftragen.

     

     

  1. Bekanntgaben und Anfragen

     

  • Auf Grund einer Anfrage wegen der Geruchsbelästigung der Papierfabrik Palm an das Bezirksamt Unterkochen gab Ortsvorsteherin Matzik bekannt, dass das Bezirksamt Unterkochen alle Anfragen oder Anregungen oder Beschwerden zum Thema Lärm oder Geruchsbelästigung an die Papierfabrik Palm weiterleitet. Der Ortschaftsrat Unterkochen befasst sich bereits seit über 2 Jahren intensiv mit dem geplanten Bauvorhaben Palm. Um eine Vorstellung zu bekommen, wie das neue Papierwerk aussehen könnte, hat der Ortschaftsrat auch eine Besichtigung der Fabrikanlage in Wörth vorgenommen. Der Ortschaftsrat und die Verwaltung in Unterkochen nehmen das Bauvorhaben „Neubau der Fabrikanlage Palm“ und auch die Belange der Bürgerschaft sehr ernst. Im Verfahren werden die Anregungen und Bedenken der Bevölkerung mit aufgenommen und gehört. Für den Ortschaftsrat Unterkochen betonte sie, dass die Standortsicherung der Papierfabrik Palm, ein Traditionsbetrieb in Unterkochen seit über 145 Jahren, mit dem Erhalt der Arbeitsplätze sehr wichtig ist.

     

  • Am 22. September findet von 10:00 Uhr bis 12:30 Uhr der Weltkindertag unter Federführung des Freundeskreises der Kocherburgschule mit dem traditionellen Unterkochener Luftballonwettbewerb statt. Der Kindergarten St. Josef wird einen Basar in der Festhalle veranstalten, es wird auch ein Spielangebot für Kinder geben.

     

  • Die Verkehrsschau hat sich mit der Verkehrssituation an der Waldhäuser Straße in Richtung Bischof-Hefele-Weg befasst, es wurde geprüft, ob eine Rechts- vor-Links-Regelung eingeführt werden kann. Laut Verkehrsschau ist der Verkehrsraum ausreichend groß, für Fahrzeuge über 3,5 to ist die Waldhäuser Straße ohnehin gesperrt. Die Angrenzer sollen den Bewuchs ihrer Grundstücke in zulässigem Ausmaß halten, damit die Einsicht in den Kreuzungsbereich immer gewährleistet ist.

     

  • Das Tiefbauamt prüft die Möglichkeit des Einbaus einer Querungshilfe im Bereich der gut angenommenen Bushaltestelle der Aalener Straße in Richtung Unterkochen. Gelände für eine leichte Verschwenkung der Aalener Straße wäre in diesem Zusammenhang vorhanden.

     

  • An der Färberstraße können 6 – 7 Parkplätze angelegt werden

     

  • Im Bereich Kocherstraße 35 wird ein Halteverbotsbeschilderung um einige Meter nach Osten versetz versetzt, damit die Feuerwehr im Brandfall in diesem Bereich ungehindert zufahren kann.

     

  • Im September wird die Kulturgemeinde Unterkochen wieder eine Mitgliederversammlung abhalten. Alle Vorstandsposten können besetzt werden. Dadurch wird sich das kulturelle Angebot in Unterkochen positiv entwickeln.

     

  • Für eine Hundestation am Himmlinger Weg wird ein Standort gesucht.

 

(Text: Kerstin Renner)

© Stadt Aalen, 16.07.2018