Bericht von der Sitzung des Ortschaftsrates Aalen-Ebnat am 02. Dezember 2009
$(text:b:1. Ebnat Heute und Morgen – Ausblick und Perspektiven)$
Oberbürgermeister Gerlach informierte über die aktuelle gesamtstädtische Situation sowie die Perspektiven bis zum Jahr 2025. Es ist gelungen, einen genehmigungsfähigen Haushalt für die Stadt Aalen zu erstellen, auch wenn 2010 und 2011 finanziell sehr schwierige Jahre erwartet werden. An den geplanten Investitionen soll festgehalten werden.
Der Stadtbezirk Ebnat, der seit der Eingemeindung überproportional an Einwohnern gewonnen hat, hat gute Zukunftsaussichten. Ebnat hat im Stadtgebiet die günstigsten Bauplatzpreise. Zusammen mit den privaten Bauflächen hat Ebnat ein Baulückenpotential von 16,6 ha; 6,5 ha davon sind sofort zu bebauen, v.a. im Ortskern, dies entspricht 78 möglichen neuen Gebäuden. Der 1. Bauabschnitt der Umgestaltung des Bärenplatzes ist im Haushalt 2010 mit den ersten Kassenmitteln in Höhe von 50.000 € enthalten. 2011 ist die Fertigstellung der Erschließung des Baugebietes Krautgarten/Birkenmahd geplant, ebenso die Schulhofsanierung ab 2011 mit 130.000 €.
Aus der Mitte des Ortschaftsrates wurde kritisiert, dass lediglich bekannte Vorhaben Ebnats angesprochen wurden, jedoch Zukunftsvisionen und Perspektiven für die nächsten Jahre erwartet worden waren. Vor allem die Bauplatzpolitik müsste eine andere werden. Nachdem Ebnat ein äußerst beliebter Wohnstandort ist, sollte man sich um die schnelle Entwicklung des Baugebiets Krautgarten bemühen. Da die privaten Bauplätze nach Meinung des Ortschaftsrates zum Großteil nicht für eine schnelle Bebauung zur Verfügung stehen, muss die Stadt für ausreichendes Bauland sorgen. Parallel dazu ist der Erhalt der Ebnater Infrastruktur ein wichtiges Thema. Verwiesen wurde auf das GfK-Gutachten, nach dem Ebnat im Jahr 2018 für den Bestand der vorhandenen Infrastruktur 4.500 Einwohner benötigt.
$(text:b:2. Grundstückssuche für ein Vereinsgebäude der Motorradfreunde Bisons Ebnat)$
Die Motorradfreunde Bisons Ebnat suchen seit 3 Jahren ein städtisches Grundstück zur Errichtung eines Vereinsheims. Alle städtischen Grundstücksvorschläge scheiterten bislang an der Nichtbebaubarkeit mit einem Vereinsheim, da es sich um ausgewiesene Grünflächen handelt. Aus diesem Grund wird nun nicht mehr ein städtisches Grundstück gesucht, sondern ein Grundstück, auf dem das Bauvorhaben der Motorradfreunde realisiert werden kann, vorerst unabhängig von den Besitzverhältnissen. Im Bereich des Brandübungscontainers der Feuerwehr käme ein Privatgrundstück für das Vorhaben in Betracht, allerdings lehnte Oberbürgermeister Gerlach einen Grundstückskauf seitens der Stadt und kostenlose Überlassung an den Ebnater Verein ab. Ortsvorsteher Traub wird sich weiterhin um eine Lösungsmöglichkeit bemühen.
$(text:b:3. Bürgerfragestunde)$
Im Rahmen der Bürgerfragestunde wurden 2 Kreisverkehre für die Nordumfahrung Ebnat gefordert. Auch wenn das Regierungspräsidium auf außerörtlichen Bundesstraßen Kreisverkehre nicht zulasse, gebe es doch einige Beispiele dafür. Auch der Ortschaftsrat hatte sich für Kreisverkehre für die Nordumfahrung ausgesprochen.
$(text:b:4. Mehrfachbeauftragung Albaufstieg Unterkochen – Ebnat; Lösungsansatz für die Ortslage in Unterkochen)$
$(text:b:Kurzfassung des Sachverhalts:)$
Der „Workshop Ebnater Steige“ wurde in Form einer Mehrfachbeauftragung durchgeführt.
Die Arbeiten der drei Planungsteams wurden am 17.11.2009, vormittags von 9.00 – 12.00 Uhr präsentiert. Sie wurden am Nachmittag von der Bewertungskommission bewertet. Die Planungsteams hatten am 17.11.2009 ab 18.00 Uhr Gelegenheit, ihre Lösungen im Großen Sitzungssaal zu präsentieren; es waren die Bürgerschaft, der ATUS und die Ortschaftsräte von Ebnat und Unterkochen geladen. Nach der Präsentation wurde das Bewertungsergebnis präsentiert.
Die Bewertungskommission kam einstimmig zu folgender Reihung:
1. Rang: Arbeit Dr. Brenner, Prof. Ing. Baldauf und Logo Verde
2. Rang: Arbeit Pressel und Molnar, Werkgemeinschaft Archiplan, Gänssle und Hehr
3. Rang: Arbeit B.S Ingenieurgesellschaft, Auer und Weber, Koeber Landschaftsarchitekten
$(text:b:Bewertung)$
$(text:b:Arbeit Dr. Brenner, Prof. Ing. Baldauf und Logo Verde)$
Mit der Führung der neuen Straße am tiefsten Punkt des Geländes unmittelbar nördlich der Alten Ebnater Steige wird der heute natürliche Landschaftsraum und seine Typologie im Zusammenhang weitgehend erhalten. Die topografischen Verhältnisse sind gut berücksichtigt, was zu den vergleichsweise geringsten Erdbewegungen aller Arbeiten und damit zu einer besonders wirtschaftlichen Lösung führt. Im Gegensatz zu den Tunnel/Grünbrückenlösungen der anderen Verfasser nimmt die offene Straßenkonzeption auch den Schwerlastverkehr auf und erlaubt damit einen umfassenden Rückbau der Alten Ebnater Steige zu einer verkehrsberuhigten und quartierbezogenen Wohnsammelstraße. Eine geschickte Höhengliederung und Ausgestaltung der Zwischenzone ergibt für das Wohngebiet Knaupes einen optimalen Lärmschutz und für beide Straßen funktionstypische Querschnitte mit hoher Qualität. Die Stadtzufahrt auf der neuen Landestraße ist nicht durch tiefe Troglagen und Tunnels in ihrer Qualität eingeschränkt.
Das Verkehrssystem zeigt eine klare hierarchische Abstufung der Netzelemente mit einer zentralen Verknüpfung über einen Kreisverkehrsplatz, der auch für Großraum- und Schwertransporte funktionsfähig ist. Aus städtebaulicher Sicht bietet der Kreisel einen anspruchsvoll gestalteten Platzraum mit hoher Identität. Zugleich wird das Wohngebiet über die Alte Ebnater Straße angebunden und dadurch die Königsberger Straße vom Kfz-Verkehr befreit. Hierdurch ergibt sich für Fußgänger und Radfahrer eine optimal Vernetzung zwischen Wohnschwerpunkt und Ortskernlage. Gleichzeitig bietet die vorgeschlagene östliche An- und Querverbindung zum Kutschenweg die Möglichkeit die Binnenverkehre zu entflechten. Allerdings ist die verkehrstechnische Ausgestaltung dieses Punktes noch zu überprüfen. Die vorgeschlagene neue Verbindung für Fußgänger und Radfahrer über eine leicht geschwungene Pylonbrücke ist schlüssig und setzt einen neuen Akzent an der Stadteinfahrt.
Mit vergleichsweise einfachen Mitteln gelingt es den Verfassern eine aus verkehrlicher, landschaftlicher und städtebaulicher Sicht ausgewogene, überzeugende und die zugleich wirtschaftlichste Lösung für die gestellte Aufgabe zu unterbreiten.
$(text:b:Arbeit B.S Ingenieurgesellschaft, Auer und Weber, Koeber Landschaftsarchitekten)$
Beide dargestellten Varianten, Tunnel- bzw. Grünbrücke sind in ihrer Höhenlage der Trassen so angelegt, dass sie lediglich den normalen Kraftfahrzeugverkehr aufnehmen können und damit die Groß- und Schwertransporte zwangsläufig über die alte Ebnater Steige abgewickelt werden müssen. Dadurch ergeben sich zwei Konsequenzen: Einerseits eine stärkere Beanspruchung des Landschaftsraumes in seinen natürlichen Zusammenhängen und andererseits ein eingeschränktes Rückbaupotential der alten Ebnater Steige zu einer Wohnsammelstraße. Unbefriedigend ist nicht nur der Vorschlag eines signalgeregelten Knotenpunkts an der Einmündung der Steige, sonder auch die Dimensionierung der Einmündungsbereiche an allen drei Knotenästen. Unterversorgt ist die Erschließung des Wohnquartiers Knaupes ausschließlich über die Anbindungen Heidenheimer Straße.
Die Vorschläge zur Neubebauung im Umfeld des signalgeregelten Knotenpunktes können aus städtebaulicher Sicht nicht überzeugen. Dies gilt auch für die Vorschläge beim Friedhof.
Gestalterisch wie funktional nicht gelöst ist die Überlagerung der neuen Querverbindung des Viehtriebs im Übergangsbereich zwischen Einschnitt und Troglage der neuen Trasse. Vor dem Hintergrund des vorgelegten Konzeptes mit Tunnel bzw. Grünbrücke erscheint die vorgelegte überschlägige Kostenschätzung unrealistisch.
$(text:b:Arbeit Pressel und Molnar, Werkgemeinschaft Archiplan, Gänssle und Hehr)$
Die vorgeschlagene Grünbrücke, die von der Länge her als Tunnel einzustufen ist, bedingt die alte Ebnater Steige für Großraumtransporte weiterhin funktionsfähig zu halten. Damit wird das Rückbaupotential der alten Trasse zu einer Wohnsammelstraße gravierend eingeschränkt. Durch das weite Ausschwenken der neuen Trasse in die Landschaft wird der heute qualitätvolle Naturraum in seinem Zusammenhang ungünstig zerschnitten, sodass Restflächen entstehen. Die Mittellage führt zwangsläufig zu weit ausgreifenden Trasseneinschnitten in den natürlichen Geländeverlauf. Gut gewählt ist in dem Zusammenhang die Lage der Grünbrücke zwischen den Wohnschwerpunkten. Allerdings ist der Tunnel in der dargestellten Längsneigung nicht richtlinenkonform. Der nach Westen zur Bahnlinie hin verschobene Kreisverkehr ist funktionsfähig und bietet über die Königsberger Straße eine gute Anbindung des Wohnquartiers an das Hauptverkehrssystem.
Allerdings setzt dieser Vorschlag eine komplette bauliche Neuordnung im Vorfeld der Feuerwehr voraus mit Abbruch zahlreicher Gebäude. Anerkannt wird die Auseinandersetzung der Verfasser mit der städtebaulichen Entwicklung entlang der Bahnlinie bis zum Bahnhof. Vor dem Hintergrund des vorgeschlagenen Tunnelkonzeptes erscheint die vorgelegte überschlägige Kostenschätzung unrealistisch.
Nach intensiver Besprechung und Bewertung der Arbeiten beschließt die Bewertungskommission einstimmig die Arbeiten ihrer Qualitäten entsprechend in vorgenannter Rangfolge einzustufen. Weiterhin empfiehlt die Bewertungskommission einstimmig, das Konzept des 1. Ranges der weiteren Planung zugrunde zu legen.
Der Ortschaftsrat Ebnat billigte einstimmig die Planung der Arbeit Dr. Brenner, Prof. Ing. Baldauf und Logo Verde. Dieses durchdachte Konzept trägt den Belangen der Anwohner sowie der Bevölkerung am besten Rechnung, die Lärmbelästigung wird reduziert, der Verkehr auf der neuen Trasse befindet sich in einem „Trog“ und das Wohngebiet Knaupes wird mittels einer Fußgängerbrücke an den Kirchberg sowie die Schule angebunden. Am 10. Dezember 2009 findet um 19.00 Uhr in der Festhalle Unterkochen eine Bürgeranhörung zum Albaufstieg statt, zu dem interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind.
$(text:b:5. Bekanntgaben und Anfragen)$
Das nächstjährige Kinderfest des Stadtbezirks Ebnat findet am 24. Juli 2010 statt.
© Stadt Aalen, 09.12.2009