Bericht von der Sitzung des Fachsenfelder Ortschaftsrats am 19. Mai 2010
Nachdem bei der $(text:b:Bürgerfragestunde)$ keine Wortmeldung kam, begrüßte Ortsvorsteher Opferkuch zum ersten Tagesordnungspunkt $(text:b:„Beabsichtigte Vermietung des Jugendtreffs Fachsenfeld an den Sportverein Germania Fachsenfeld e.V.“)$ Herrn Erbacher von der Stabsstel-le Bürgerschaftliches Engagement, Herrn Peth vom Amt für Soziales, Jugend und Familie sowie die Verantwortlichen des SVG einschließlich des ersten Vorsitzenden, Herrn Hubert Vogel. Orts-vorsteher Opferkuch trug vor, dass der Jugendtreff eigentlich durch einen sog. „Trägerverein“ weitergeführt werden sollte. Nachdem im Herbst von den Jugendlichen keine ausreichende Be-reitschaft zur Übernahme der entsprechenden Verantwortung ersichtlich war und vor allem die Zahl der verantwortlichen volljährigen Personen nicht erreicht wurde, musste der Treff geschlos-sen werden.
Es wurde vereinbart, das Thema wieder anzugehen, wenn ein entsprechender Sinneswandel vor-gebracht wird bzw. Verantwortliche sich melden würden. Nun kam der SVG auf die Ortschafts-verwaltung zu mit der Anfrage, ob der SVG für seine Ringerjugend die Räume überlassen bekom-me. Dem Verein sei es ein großes Anliegen, eine vorbildliche Nachwuchsförderung zu betreiben, um seiner sportlichen, gesellschaftlichen und sozialen Aufgabe gerecht zu werden. Der SVG be-gründet dies auch damit, dass ein Jugendraum ein zentraler Treffpunkt für seine Jugendlichen auch außerhalb der Trainings- und Wettkampfzeiten wäre und Kooperationen mit anderen Verei-nen, Abteilungen und der Schule ermöglicht sowie ausländische Jugendliche integriert werden könnten. Ebenfalls könnten schulische Defizite der Kinder und Jugendlichen durch entsprechen-de Betreuung und Unterstützung (z.B. in Absprache mit dem Förderverein der Schule) ausgegli-chen und die soziale Kompetenz und der Teamgedanke gestärkt werden.
Der SVG möchte den Jugendtreff zunächst 1-2 Mal wöchentlich intern für die Betreuung der ju-gendlichen Sportler vor und nach dem Training (Buswartezeiten, Hausaufgabenbetreuung) nut-zen. Nach einer Anlaufzeit würde der Verein dann (ab Herbst 2010) auch einen öffentlichen Ju-gendtreff zu den üblichen Konditionen durchführen.
Von Seiten der Verwaltung sowie den Jugendbeauftragten Hr. Kümmel und Fr. Eckstein werde das Ansinnen des SVG begrüßt und nachhaltig unterstützt. In mehreren Vorbesprechungen mit Hr. Erbacher, Vertretern des SVG und dem Ortsvorsteher sei ein Vertragskonzept erarbeitet worden. Der Grundsatz müsse sein, dass der SVG nicht ungünstiger gestellt werden dürfe als ein anvisier-ter Trägerverein. Der sportliche Hintergrund, das Alter der Akteure, die aufgezeigten Kooperati-onsmöglichkeiten und die Trägerschaft durch einen starken örtlichen Verein könnte Vorbildcha-rakter auch für Jugendtreffs anderer Stadtteile bekommen.
Die Mitglieder des Ortschaftsrats nahmen die beabsichtigte Vermietung einstimmig zustimmend zur Kenntnis und bedankten sich bei den seitherigen Jugendbeauftragten und den neuen Ideen-gebern.
Anschließend wurde die $(text:b:Benützungsordnung für die Woellwarth-Halle)$ vom 01.09.1988 aus gegebenem Anlass in den §§ 8 und 18 in einem $(text:b:Nachtrag)$ geändert bzw. ergänzt und den neuesten gesetzlichen Bestimmungen angepasst.
Ferner gab Ortsvorsteher Opferkuch zum Thema $(text:b:„Werkrealschule“)$ bekannt, dass 21 Umschulungsanträge von Eltern Richtung Abtsgmünd aus den jetzigen Klassen 4 bis 6 gestellt wurden. Die Klasse 7 gehe dagegen geschlossen nach Hofherrnweiler. Die Entscheidung des Staatlichen Schulamts Göppingen müsse als eine politische Entscheidung verstanden werden. Der Gemeinderat könne – wie im umgekehrten Fall die Eltern – Widerspruch gegen die getroffene Entscheidung einlegen. Dies müsste ins Auge gefasst werden, wenn die Fachsenfelder Schule Nachteile hätte.
Glücklicherweise sei dem 1. Schritt der Entscheidung des Schulamts nach politischen Gesichts-punkten ein 2. Schritt gefolgt: Der Reinhard-von-Koenig-Schule Fachsenfeld wurde als Außenstel-le bzw. Partnerschule der Hofherrnschule inzwischen zugesichert, für die Klassenstufen 5 und 6 wie bereits geplant, eine Kombiklasse mit 16 Schülern zu bilden und für die Klassenstufe 7 eine Klasse hier mit 7-8 Kindern zu bilden. Die Klasse 9 habe 21 Schüler. Die Ausstattung mit Lehrer-stunden werde im gleichen Umfang wie einer Normalklasse zugesichert. Dies bedeute, dass die Außenstelle Fachsenfeld auch mit sehr kleinen Klassen lebensfähig sei und im Umkehrschluss den hier verbleibenden Schülerinnen und Schülern die besten Voraussetzungen bieten könne. Die jetzige 7. Klasse mit 19 Schülern wechselt zusammen mit ihrer jetzigen Klassenlehrerin nach Hofherrnweiler und kann dort den Mittleren Bildungsabschluss erlangen. Somit habe man eine wohnortnahe Werkrealschule am Ort in einem intakten sozialen Umfeld und kleine Klassen mit bester räumlicher Ausstattung sowie optimaler Lehrerversorgung.
Durch das Berufswahlsigel "BORIS" bleibt das zertifizierte Berufswegekonzept ab Klasse 5 erhal-ten mit der Berufswegeplanung und der Kooperation mit 25 Kooperationspartnern, darunter vie-len Betrieben aus Fachsenfeld bleibt. Der Standort Fachsenfeld hat bewusst kein Ganztageskon-zept wie die Hofherrnschule (Stammschule), sondern bietet an zwei Mittagen Unterricht mit ei-nem Essensangebot für die Grund- und Schüler der Werkrealschule an. Eine Differenzierung und individuelle Förderung in kleinen Klassen ist selbstverständlich.
Weil Umschulungsanträge noch nie im Ortschaftsrat beraten oder beschlossen wurden, und heu-te kein Beschluss gefasst werden könnte, so wäre es doch hilfreich, wenn der Ortschaftsrat die Bekanntgabe dieser Lösung positiv zur Kenntnis nehmen und ein Signal setzen könnte, dass der Gemeinderat unter diesen Voraussetzungen auf eine Klage verzichtet.
Ortsvorsteher Opferkuch gab weiter bekannt, dass ein Infoabend $(text:b:„Schnelleres Inter-net“)$ am Mittwoch, 9. Juni 2010 um 20 Uhr im Bären (wie in Dewangen) von der Firma sdt.net angeboten werde. Technisch gebe es z.Zt. für Fachsenfeld leider noch keine Alternativen. Auch die Verlegung von Leerrohren stelle noch keine abschließende, zeitnahe Lösung dar. Dies sei eine Veranstaltung der Firma und nicht eine Veranstaltung der Ortschaftsverwaltung.
Der $(text:b:Vergabe Ausbau K 3325)$ – Genehmigung des Kostenanteils der Stadt für den Rad-/Fußweg wurde im $(text:b:Umlaufverfahren)$ am 23.02.2010 zugestimmt (Bietergemeinschaft Rossaro/AWUS-Bau; städt. Anteil 60.000,-- Euro.), der Baubeginn wurde eingehalten und die Arbeiten laufen. Entgegen der ursprünglichen Planung werde zuerst die Straße erneuert und im 2. Bauabschnitt die Brücken. Eine Vollsperrung in Abschnitten müsse sein und die Umleitung erfol-ge großräumig über Abtsgmünd und Dewangen. Der Kocher-Jagst-Radweg werde als Ausweich-strecke provisorisch entlang des Kochers ausgebaut. Die Einmündung in die B 19 bleibe, weil z.Zt. kein Grunderwerb möglich ist.
Die $(text:b:Hirschbergstraße/Rutschsanierung)$ sei im letzten Jahr der Haushaltssperre zum Opfer gefallen. Nach Rücksprache mit dem Tiefbauamt ist die Ausschreibung für 09.06 geplant, die Submission für 22.06., die Vergabe im OR am 07.07 und die Bauausführung vom 26.07. bis 01.10.2010.
Es herrsche eine enge Kooperation mit dem $(text:b:SVG)$ wegen des $(text:b:Trainingsplatzes)$, die Gespräche mit den städtischen Ämtern und dem WLSB verlaufen recht hoffnungsvoll. Ein Zeitplan könne realistisch so gesehen werden: 2010 Außerordentliche Mitgliederversammlung des SVG, endgültige Planung, Zuschussanträge, Pachtvertrag, etc., 2011 Bau des Platzes, weil 2012 das 100-Jahre Jubiläum des SVG gefeiert werde. Für 2012 sind auch Verbesserungen für die Umkleiden angestrebt.
Ortsvorsteher Opferkuch berichtete weiter von der $(text:b:Verkehrsschau)$ am 13.04.2010. Der Vorschlag eines Bürgers, in der Kirch-/Pleuerstraße wechselseitiges Parken mit Markierungen anzuordnen damit der Busverkehr weniger beeinträchtigt werde, werde nicht umgesetzt, weil die Firma OVA im täglichen Betrieb keine Probleme sehe. Lediglich bei Beerdigungen und kirchl. Ver-anstaltungen gebe es durch Falschparken Engpässe. Dagegen werde ein Halteverbot zw. Gebäu-de Kirchstraße 30 und Pleuerstraße 4 (KiGa Ave Maria) am Fußweg von der Ebersbergstraße her angebracht. Eltern von Kindergartenkindern parken die Querungsstelle im Bereich der Fußweg-einmündung oft zu. Dadurch kommt es zu Sichteinschränkungen, weil Schulkinder zwischen den parkenden Fahrzeugen durchgehen müssen.
Die Vorbereitungen zum $(text:b:Dorffest)$ laufen sehr positiv, die Vereine und Gruppierungen ziehen sehr aktiv mit. Ortsvorsteher Opferkuch sprach ein großes Kompliment an alle Beteiligten aus. Das Fest soll ein Beitrag dazu sein, das Wir-Gefühl zu steigern. Diesjähriges Motto: „Unser Fachsenfeld ... früher“.
Gefreut habe ihn, dass „Aalen City aktiv“ die Ortschaftsverwaltung Fachsenfeld im Hinblick auf den $(text:b:„Seniorenfreundlichen Service“)$ unter Mitwirkung des Stadtseniorenrats bewertet habe. Dabei wurde festgestellt, dass die Voraussetzungen für eine Zertifizierung erfüllt sind. Am 17. Juni erfolgt die Zertifizierungsübergabe. Ab der Verleihung kann die Ortschaftsverwaltung das Service-Logo in ihrer Werbung verwenden und wird im Seniorenführer entsprechend aufgeführt.
Er werde diese Auszeichnung gerne entgegen nehmen, auch vor dem Hintergrund der diskutier-ten Einsparmaßnahmen.
Bei $(text:b:Anfragen von Ortschaftsräten)$ wurde aus der Mitte des Gremiums bemängelt, dass der Gemeinderat am nächsten Tag über die Umschulungsanträge beschließe, ohne dass der Ort-schaftsrat gehört wurde. Dies sei nicht in Ordnung. Ein anderes Mitglied des Gremiums stimmte zu, dass es nicht gut sei, wenn der Gemeinderat Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Staat-lichen Schulamts Göppingen einlege und verlas eine vorbereitete Resolution zu diesem Thema. U.a. wurden mit Bedauern die 21 Elternanträge auf Umschulung von der Werkrealschule Fachsen-feld/Hofherrnweiler nach Abtsgmünd zur Kenntnis genommen und die Lösung mit Kleinklassen und Ausbau der Ganztagsbeschulung wurde befürwortet. Nach eingehender Aussprache nahm Ortsvorsteher Opferkuch das eindeutige Signal und des Appell des Ortschaftsrats in die Gemein-deratssitzung mit, dass darum gebeten werde, keine Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Staatlichen Schulamts Göppingen einzulegen.
Andere Anfragen betrafen die nichtöffentliche Beratungen im Gemeinderat über Sparmaßnah-men, die insbesondere die Ortschaften betreffen. Es könne nicht sein, dass der Ortschaftsrat keine diesbezügliche Information von der Stadt erhalte und hinter verschlossenen Türen tage. Ein Antrag, in der nächsten Sitzung diesen Punkt öffentlich zu beraten, wurde einstimmig angenom-men. Ortsvorsteher Opferkuch bemerkte, dass er von der Verwaltungsspitze angewiesen wurde, diese Angelegenheit zunächst nichtöffentlich zu beraten.
Weiter wurde darum gebeten, dass sich die Stadt insgesamt gegen die Veröffentlichung von $(text:b:Google Street View)$ ausspreche und die Widerspruchs-Formulare auf dem Rathaus abgeholt werden können. Ortsvorsteher Opferkuch trug vor, dass auf der Internetseite der Stadt die Formulare heruntergeladen werden können und man diese nun auch auf dem Fachsenfelder Rathaus auslegen werde.
© Stadt Aalen, 01.06.2010