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Bericht aus dem Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung vom 7. Juli 2016

Energie- und Klimaschutzbericht 2015

Der Ausschuss hat den Energie- und Klimaschutzbericht für das vergangene Jahr zur Kenntnis genommen. In dem Bericht wird die Entwicklung des Energieverbrauchs, der Energiekosten und der CO2-Emissionen städtischer Liegenschaften zwischen 2005 und 2015 sowie im Basisjahr 1992 dargestellt.

Die Stadt verfolgt als Mitglied im Klimabündnis und zertifizierte European-Energy-Award-Kommune die Erreichung bzw. Umsetzung der im integrierten Klimaschutzkonzept verankerten Ziele und Maßnahmen sowie die Energie- und Klimaschutzziele von Bund und Land. Die Stadt Aalen ist dabei auf einem guten Weg. Die Anstrengungen wurden Ende 2015 durch die dritte Auszeichnung mit dem European Energy Award belohnt.

AUSZÜGE AUS DEM BERICHT:

  • Die Gesamtkosten für Strom, Gas, Wärmeerzeugung, Wasser, Kraft-Wärme-Kopplung und Öl konnten seit 2010 von 3,7 Mio. auf 3 Mio. Euro gesenkt werden.
  • Der Verbrauch für Heizenergie konnte seit 2005 von 22.400 auf 16.400 MWh gesenkt werden.
  • Mit einem Anteil von 72 Prozent sind Schulen, Kindertagesstätten und Hallen die größten Wärmeabnehmer. Dadurch birgt dieser Sektor das größte Energieeinsparpotenzial und das städtische Schulbausanierungsprogramm spielt eine wichtige Rolle.
  • CO2-Emissionen durch Heizenergie konnten seit dem Jahr 1992 (7.300 Tonnen) mehr als halbiert werden bis ins Jahr 2015 (3.470 Tonnen)

Geplante Maßnahmen sind unter anderem die Fortschreibung der Energieleitlinie mit Einführung eines Monitorings, Fortführung fifty-fifty-Projekt mit Schulen, Evaluation von Standorten für Fotovoltaik & Solarthermie, Untersuchung kommunaler Liegenschaften in Bezug auf technische Optimierung und Einsparpotenziale.

Beschluss zum Ergebnisbericht VEP 2030

Einstimmig wurde an den Gemeinderat empfohlen, den Ergebnisbericht zum Verkehrsentwicklungsplan 2030 / Mobilitätskonzept mit Stand 4. März 2016 als Rahmenplan für die weitere Umsetzung und Maßnahmenplanung zugrunde zu legen. Weiter wurde empfohlen, dass als klimapolitische Zielvorgabe die Förderung des Umweltverbundes sowie die Verminderung der Lärm- und Schadstoffbelastungen in Anlehnung an das Planungsszenario 2 zur Grundlage der Verkehrpolitik gemacht werden sollen.

Der Abschlussbericht ist das Ergebnis eines knapp vierjährigen Diskussionsvorgangs zwischen Gutachter, Stadtverwaltung, politischen Vertretungen, Agendagruppen und der Öffentlichkeit. Er zeigt der Stadt Aalen eine Entwicklungslinie bis in das Jahr 2030 auf mit Aufgaben, die zu bewältigen sind, Maßnahmen, die empfohlen werden und Entwicklungszielen, die erreicht werden können. Auch bei der prognostizierten Bevölkerungszunahme auf 70.000 Einwohner behält er seine Gültigkeit und begleitet die weitere Stadtentwicklung.

Der Verkehrsentwicklungsplan dient als Mobilitätskonzept und strategischer Rahmenplan, der die Richtung der Verkehrsplanung der Stadt in den nächsten Jahren aufzeigt. Es wurden Maßnahmen für alle Verkehrsarten aufgenommen. Das erklärte politische Ziel soll es sein, die Anstrengungen zur Verbesserung des Modal Splits im Umweltverbund gemäß dem Planungsszenario 2 voranzutreiben, sodass im Jahre 2030 49 Prozent aller täglichen Wege der Haushaltsbevölkerung auf den Umweltverbund entfallen. Im Planungsszenario 1 sind Maßnahmen enthalten, die verkehrlich wirksam sind, aber in Politik und Bevölkerung durchaus kontrovers diskutiert werden, z.B. Anschluss Hammerstadt an die Westumgehung, die Durchmesserlinien im ÖPNV oder einzelne Radwegeverbindungen.

Ökologische Verbesserungsmaßnahme am Kocher

Einstimmig beschlossen wurde vom Ausschuss, dem ökologischen Umbau des Kochers nördlich von Wasseralfingen vom Wehr der Heimatsmühle bis zur Hofwiesenstraße, vorbehaltlich der Bewilligung des Landeszuschusses zuzustimmen. Der Bau des Umgehungsgerinnes soll dieses Jahr beginnen, die Maßnahmen südlich davon mit Rechtskraft des Bebauungsplans Maiergasse in Verbindung mit den Erschließungsarbeiten.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Baugebiet Maiergasse soll eine ökologische Verbesserung des Kochers geschaffen werden. In diesem Bereich befindet sich der Kocher im Einstaubereich des Wehrs der Heimatsmühle mit geringer Strömung und relativ verarmter Fauna. Die Durchgängigkeit des Gewässers für Fische und andere Gewässerorganismen wird durch die Wehranlage unterbrochen. Die Planung des Ingenieurbüros Hydrotec, Essen sieht vor, anstelle einer Aufstiegsrampe für Fische ein rund 320 Meter langgestrecktes Umgehungsgerinne vom Unterwasser des Wehrs bis ins Oberwasser herzustellen. Dieses neue Bachbett soll mändrierend verlaufen, eine Mindestwassermenge von 200 Liter pro Sekunde abführen und ist somit für Fische leicht durchwanderbar.

Der Fußweg von und nach Hofen entlang dem Unterwasser bleibt erhalten und überquert das neue Bachbett mit einer Fußgängerbrücke, die vor mehreren Jahren bei der Kleingartenanlage in Unterkochen abgebaut wurde. Diese wird wieder hergerichtet und an dieser Stelle eingebaut.

Der Anteil der Stadt Aalen für das Umgehungsgerinne an den Gesamtkosten von 363.000 Euro beträgt 48.000 Euro. Die Kosten für die ökologische Ausgleichsmaßnahme südlich des Umgehungsgerinnes betragen 130.000 Euro.

© Stadt Aalen, 14.07.2016