Seit einigen Jahren macht das massive Auftreten des Eichenprozessionsspinners (EPS) in ganz Baden-Württemberg erhebliche Probleme. Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart, dessen Raupen in Eichen leben. Die Raupen bilden winzige Brennhaare aus, die beim Menschen entzündliche und juckende Hautreaktionen hervorrufen können. Die allergischen Reaktionen können im Einzelfall zu einer erheblichen Gesundheitsgefährdung für den Menschen werden.
Auch in Aalen sind Eichenwälder und Einzeleichen sehr stark mit dem EPS behaftet. Nach den jüngsten Prognosen muss auch 2020 wieder mit einem starken Auftreten der Raupen gerechnet werden.
Bereits seit mehreren Jahren werden die Raupen bekämpft, vor allem indem die vorhandenen Gespinstnester im Juli/August abgesaugt wurden. Dies allein ist nun nicht mehr ausreichend. Die zunehmende Gefährdung von Menschen im Umfeld befallener Eichen ist durch mechanische Einzelmaßnahmen nicht mehr in den Griff zu bekommen. Die Sperrung von betroffenen Flächen oder Einrichtungen (Wald, Erholungseinrichtungen, Friedhof) in den Sommermonaten wäre die Folge.
Daher ist in Aalen vorgesehen, an Schwerpunkten ein Biozid einzusetzen. Bioziede werden zum Schutze der Gesundheit von Menschen eingesetzt. Das Amt für Umwelt, Grünflächen und umweltfreundliche Mobilität sieht vor, in Aalen die Bereiche Waldfriedhof und Tannenwäldle sowie weitere Einzelbäume und Baumgruppen mit diesem Mittel vom Boden aus mit einem Hochdruckgebläse zu behandeln. Dies hatte sich 2019 bewährt, so dass sich nur ein sehr geringer Befall entwickelt hat.
für einzelne angrenzende Grundstücke Beeinträchtigungen wie z.B. Sprühnebel gibt, der jedoch ungefährlich ist. Der sich beim Trocknen bildende Belag wird beim nächsten Regen abgewaschen oder kann in geeigneter Weise abgespritzt werden. Dies ist ein minimaler Nachteil im Vergleich zu der Gefahr, die aus der Verbreitung des Eichenprozessionsspinners hervorgehen kann.
Die geplante Bekämpfungsmaßnahme dient auch dem Schutz des Bürgers, gerade wenn man bedenkt, dass die gefährlichen Brennhaare der Raupen durch Luftströmungen bis zu 100 m weit getragen werden und über mehrere Jahre hinweg allergische Reaktionen auslösen können.