Eine-Million- Euro-Projekt wird mit Hilfe der Städte Aalen, Kiel und Dortmund realisiert – Hatay stellt Grundstück und weitere Finanzmittel zur Verfügung.
Noch immer ist Aalens türkische Partnerstadt Hatay von den Auswirkungen des verheerenden Erdbebens im Februar 2023 gezeichnet. Oberbürgermeister Frederick Brütting war jetzt mit einer Delegation in der Türkei, um den geplanten Bau einer Rehaklinik für Erdbebenopfer auf den Weg zu bringen. Weitere Unterstützung für das Hilfsprojekt kommt aus Kiel, die Stadtpräsidentin Bettina Aust, war ebenfalls mit einer Delegation zu den Gesprächen mit Hatays Oberbürgermeister Mehmet Öntürk angereist. Gemeinsam mit der Metropolregion Hatay möchten die deutschen Partnerstädte einen wichtigen Beitrag für den Wiederaufbau in der Region leisten.
Die überwältigende Hilfsbereitschaft in ganz Deutschland nach dem Erdbeben hatte nicht nur viele Sachspenden, sondern in Aalen rund 800.000 Euro Spenden, erbracht. Davon wurden rund 300.000 Euro als Soforthilfe bereits eingesetzt. In Kiel, ebenfalls Partnerstadt von Hatay, wurden rund 500.000 Euro an Spendengeldern für die Erdbebenopfer gesammelt. Die Städte Aalen und Kiel wollen diese Spendengelder für den Bau eines Physio-Therapie- und Rehazentrums in Hatay zur umfassenden medizinischen und therapeutischen Behandlung der Erdbebenopfer einsetzen.
„Wir wollen den Menschen in unserer Partnerstadt nachhaltig helfen. Auch wenn die dringendste Not gelindert werden konnte, werden ganz viele Menschen noch viele Jahre an den körperlichen und psychischen Folgen der Katastrophe leiden und brauchen unsere Unterstützung. Da das Rehazentrum aus Spenden finanziert wird, helfen hier unsere Bürgerinnen und Bürger ganz direkt den Menschen im Erdbebengebiet“, sagt Oberbürgermeister Brütting.
Und Stadtpräsidentin Aust ergänzt, „Das Erdbeben hat nicht nur viele Menschenleben gefordert, sondern auch einem großen Verlust an Geschichte, Kultur und Träumen. Ich hoffe, dass wir mit unserer Unterstützung etwas positive Energie unseren Freunden in Hatay senden. Unsere gemeinsamen Gespräche haben in einer sehr vertrauensvollen Atmosphäre stattgefunden und ich freue mich, dass für die Realisierung des Rehazentrums jetzt die erforderlichen Schritte gegangen werden.“
Beim Treffen mit Hatays Oberbürgermeister Mehmet Öntürk mit OB Frederick Brütting und Stadtpräsidentin Bettina Aust wurde das weitere Vorgehen und der Projektzeitplan vorgestellt. Wie das Reha-Zentrum einmal aussehen soll, stellte die türkische Verwaltung den deutschen Projektpartnern anhand der Baupläne und 3D-Visualisierungen eindrucksvoll vor. Anregungen und Ideen als Ergebnis des gemeinsamen Treffens sollen jetzt noch eingearbeitet werden.
OB Öntürk erklärte im Anschluss an die Gespräche, dass mit dem Bau des Rehazentrums in Hatay unverzüglich begonnen werden und das Projekt möglichst zügig abgeschlossen werden soll. Er bedankte sich im Namen der notleidenden Menschen in der ganzen Region Hatay für die Unterstützung aus Deutschland und die gute Zusammenarbeit.
Die Metropolregion Hatay stellt für den Neubau ein städtisches Grundstück im Stadtteil Antakya-Kisecik bereit und übernimmt alle Planungsleistungen und die Projektsteuerung. Mit einer Million Euro aus Spendengeldern von Bürgern, Unternehmen und Vereinen werden sich die Städte Aalen und Kiel an den Baukosten beteiligen, so OB Brütting und Stadtpräsidentin Aust. Beide Stadtspitzen betonten wie wichtig jetzt eine schnelle Umsetzung sei, damit die Menschen in Hatay die dringend benötigte medizinische Hilfe erhalten.
Auch die Stadt Dortmund wird sich mit 150.000 Euro an den Kosten für die Einrichtung der Reha-Einrichtung beteiligen. Weitere noch nicht gedeckte Kosten für Fahrzeuge, Infrastruktur und Ausrüstung trägt die Stadt Hatay.
Nach seiner Fertigstellung sollen im Rehazentrum Patienten behandelt werden, die in Folge des Erbebens unter körperlichen Beeinträchtigungen, wie Amputationen, leiden. Zudem soll es für Erwachsene und Kinder spezielle psychologische Hilfsangebote geben.
Neben Untersuchungs- und Behandlungsräumen für Einzel- oder Gruppentherapie sind auch für Psycho– und Traumatherapien Räumlichkeiten vorgesehen. Zudem soll ein Schwimmbad eingerichtet werden.