Bis zum 28. Mai ist Aalen noch Gastgeber für zahlreiche Bühnen aus ganz Baden-Württemberg.
„Täglich Kunst“ ist das Motto der 26. Baden-Württembergischen Theatertage, die derzeit in Aalen stattfinden. Aber wieviel Kunst verträgt eine Stadt täglich? Die beiden Veranstaltungsräume im 2022 eröffneten Kulturbahnhof sind fast immer ausverkauft und selbst die Stadthalle füllte sich bei „Backbeat - Beatles in Hamburg“ von der WLB Esslingen – am Ende tanzte ein begeistertes Publikum zu „Twist and Shout“.
In 42 Vorstellungen werden 34 Inszenierungen gezeigt (es können in den nächsten Tagen noch ca. 12 angeschaut werden), das muss man stemmen können. Das Team um Tonio Kleinknecht, dem Intendanten des Theater Aalen, ist es gelungen und die Aalener und Aalenerinnen sind ein begeisterungsfähiges Publikum, nicht nur bei besonderen Events wie eine Aufführung von Franz Kafkas „Der Bau“ im „Tiefen Stollen“: mitten im aufgelassenen Bergwerk erzählt André Wagner vom Staatstheater Karlsruhe die Geschichte von einem Wesen, das sich aus vorsichtiger Angst immer neue Gänge baut, bis er alle Übersicht und seine Freiheit verliert.
Der Erfolg von „Täglich Kunst“ ist aber auch der Kooperation der verschiedenen Aalener Kulturpartner geschuldet. Unter diesem Motto zeigt der Kunstverein eine Ausstellung im Alten Rathaus, die Musikschule musiziert vor einzelnen Aufführungen, während am Abend nach den Vorstellungen kleine Musikprogramme laufen oder DJs auflegen. Ein Ereignis allerdings ist mit Donnerstag, dem 25. Mai vorbei: die Kinder- und Jugendtheaterensembles, die im Arbeitskreis baden-württembergischer Kinder- und Jugendtheater organisiert sind, haben bis dahin spannende Aufführungen herausgebracht, emotionsgeladen, politisch Vergangenheit und Gegenwart zugewandt, mit absurden Spielereien und kleinen Clownsspielen.
In den nächsten Tagen gibt es noch weitere spannende Aufführungen zu sehen. Darunter auch eine Uraufführung des gastgebenden Theater Aalen in Kooperation mit den Opernfestspielen Heidenheim: die Uraufführung der Oper „Woyzeck“ (26. Mai, 22 Uhr). Tanztheater aus Heidelberg („No tears left to cry“ am 25. Mai 21 Uhr) oder Pforzheim („Nurejew“ am 26. Mai, 20 Uhr in der Stadthalle), eine Hommage an einem der berühmtesten Tänzer der Ballettgeschichte, gibt es ebenso noch zu sehen, wie eine Aufführung über eine der wütendsten Frauen der Antike, „Medea“, aus Freiburg (27. Mai, 20 Uhr Stadthalle) – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Das vollständige Programm findet man unter www.theatertage-bw.de.
