Der Gemeinderat hat am 20. Juli 2017 den Baubeschluss zur Neugestaltung der Außenanlagen des Limesmuseums gefasst. Dazu müssen nun auf der Parkplatzfläche des Berliner Platzes öst-lich der Steimlestraße archäologische Voruntersuchungen durchgeführt werden. Der Parkplatz muss für die Arbeiten im Zeitraum von 28. August bis 7./8. September gesperrt werden. Die Parkplätze vor der Stadthalle und hinter der Stadthalle bei der Hüttfeldstraße stehen weiterhin zur Verfügung.
Bisher liegen für diesen Bereich im Weltkulturerbegebiet keine gesicherten Erkenntnisse über mögliche römische Siedlungsreste im Untergrund vor. Diese sind jedoch für die weiteren Planungen und Umbauarbeiten von großer Bedeutung, auch im Hinblick darauf, ob durch die damit verbundenen Bodeneingriffe eventuell römische Schichten erreicht werden.
„Aufgrund der engen zeitlichen Taktung und Vorgaben des Gesamtvorhabens Limesmuseum müssen diese Un-tersuchungen so zeitnah wie möglich erfolgen. Hierfür ist eine ca. zweiwöchige Sperrung der Parkplatzfläche zwischen der St. Johann-Straße, Steimlestraße und Hütt-feldstraße erforderlich, da die Sondierungen in Form zweier kreuzförmig durch den Parkplatz verlaufender Schnitte mit rund 2,50 Metern Breite erfolgen werden. Um die Beeinträchtigungen zu minimieren sollen die Sondierungen inkl. Platzsperrung noch in den Sommer-ferien, vor den Reichsstädter Tagen erfolgen“, erläutert Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle. Die Arbeiten werden vom städtischen Bauhof sowie Mitarbeitern des Landesdenkmalamtes durchgeführt. Die in Anspruch genommenen Parkplatzflächen werden dann wieder hergerichtet, dass eine Benutzung problemlos möglich ist bis zur endgültigen Umgestaltung im Jahr 2018.
Das bereits bisher schon intensiv in den Planungspro-zess eingebundene Landesamt für Denkmalpflege Esslingen weist darauf hin, dass die archäologische Begleitung verschiedener Bauvorhaben im Umfeld des Reiter-kastells Aalen in den vergangenen Jahren viele wichtige und neue Erkenntnisse über Art und Ausdehnung der römerzeitlichen Zivilsiedlung gebracht hat – unter anderem, dass die besiedelte Fläche erheblich größer war als ursprünglich angenommen.
Für den Bereich des Berliner Platzes existieren dagegen bisher mangels entsprechender Untersuchungen in der Vergangenheit so gut wie keine Informationen über rö-mische Siedlungsreste. Normalerweise ist jedoch auch dort mit einer Bebauung zu rechnen, z.B. zivile Wohn- und Geschäftshäuser oder militärische Einrichtungen.
Die Voruntersuchungen im Bereich der Parkplatzfläche sollen daher Lage und Qualität möglicher Siedlungsreste klären. Dies ist zum einen eine wichtige Grundlage für den weiteren Planungs- und Bauablauf und kann zum anderen womöglich eine Forschungslücke schließen.