Nach Abschluss der Abbrucharbeiten im Wasseralfinger Bebauungsplangebiet Maiergasse wurde eine Altlastenuntersuchung für die von der Bebauung freigewordenen Flächen in Auftrag gegeben. Diese hat ergeben, dass im südlichen Bereich des Entwicklungsgebiets der Bereich des ehemaligen Gaswerks Wasseralfingen stark belastet ist und saniert werden muss. Darüber hinaus muss bei einem großen Teil des Geländes die Oberfläche abgetragen werden, um Wohnbebauung zu ermöglichen. Es ist mit Kosten in Höhe von 2,5 Mio. Euro zu rechnen.
Erste Bürgermeisterin Jutta Heim-Wenzler weist darauf hin, dass bereits beim Erwerb der Fläche Altlasten vermutet worden seien. „Es sind Vorerkundungen gemacht worden, die aber nicht alle Fragen beantworten konnten. Erst nach dem Abbruch der Gebäude konnten einge-hende Untersuchungen in die Tiefe gemacht werden und nun sind die Kosten für Sanierung und Beseitigung höher als ursprünglich zu erwarten war. Im Bereich des ehemaligen Gaswerks sind Altlasten gefunden worden, die einen Handlungsbedarf nach der Bundesbodenschutzverordnung und der Altlastenverordnung erforderlich machen. Hier befindet sich zudem eine Teergrube im Untergrund, die als Abfallprodukt der Gaserzeugung entstanden ist und die hoch belastet ist. Die Sanierung dieser Fläche ist aber grundsätzlich förderfähig aus dem Altlastenfonds des Landes." Im Juli wird vom Land bekannt gegeben, ob die Stadt Aalen eine Förderung erhält. Bevor diese Entscheidung getroffen ist, darf nichts weiter unternommen werden, um die Förderung nicht zu gefährden.
Neben dieser Fläche sind in der Maiergasse noch rund 30.000 Quadratmeter abfallrechtlich relevant, also gering belastet. Um eine Wohnbebauung zu ermöglichen, muss dieses Material jedoch abgetragen werden. Teile dieses Materials können z.B. unter Strassen wieder eingebaut werden, der Rest muss jedoch geordnet und überwacht entsorgt werden.
Ursprünglich waren bereits 1,4 Mio. Euro für Altlastenbeseitigung kalkuliert worden. Nach der eingehenden Untersuchung ist nun mit 2,75 Mio. Euro zu rechnen zuzüglich 600.000 Euro für den abfallrechtlich relevanten Bereich. Nach Abzug der möglichen Fördersumme von 850.000 Euro bleiben 2,5 Mio. Euro übrig. Die Altlastenentsorgung ist in den letzten Jahren extrem teuer geworden, da es wenige Deponien gibt und die Firmen gut ausgelastet sind.
„Die Entscheidung, das Gebiet zu erwerben und zu entwickeln, ist dennoch richtig gewesen. Es gibt eine hohe Nachfrage nach Geschosswohnungsbau und Bauplätzen" betont Heim Wenzler. Aus der ehemaligen Gewerbebrache attraktiven Wohnraum zu schaffen, biete sehr große Chancen für Wasseralfingen und die Gesamtstadt. Mit der fußläufigen Anbindung zum Ortskern und den beruflichen Schulen sowie dem renaturierten Kocher und Grünvernetzungen wird ein sehr attraktives Wohngebiet mit Naherholungsmöglichkeiten entstehen. Der stark belastete Bereich muss unabhängig von der weite-ren Entwicklung auf alle Fälle saniert werden. Dadurch würden sowieso Kosten in Höhe von 850.000 Euro entstehen.
In der nächsten Sitzungsrunde im März wird der Gemeinderat über die aktuelle Planung informiert und das weitere Vorgehen beraten. Nach der Entscheidung der Altlastenkommission im Juli wird ausgeschrieben. Die Entsorgung des Teers wird über die Wintermonate gemacht, um ein Geruchsproblem für die Umgebungsbebauung zu vermeiden. Die Finanzierung der Mehrkosten kann im Haushalt 2016 berücksichtigt werden.