Beim dritten Treffen des Beirats Smart City wurden vier Themenfelder aus drei der sechs bestehenden Arbeitsgruppen besprochen. OB Thilo Rentschler konnte drei neue Mitglieder im Gremium begrüßen: Ulrich Rau, Geschäftsführer der OVA, Dr. Jürgen Wassella, Leiter der vhs Aalen und Judith Rochau in Vertretung von KSK Ostalb-Vorstandsmitglied Markus Frei werden ihre Expertise in den Arbeitsgruppen Mobilität, Medienentwicklungsplan und Digital Hub einbringen.
Franziska Tagscherer und Geschäftsführer Robert Ihl stellten die Aktivitäten bei der Digitalisierung der Wohnungsbau Aalen GmbH vor. Digitale Mieterakte, Carsharing in Verbindung mit Immobilien sowie eine eigene App für Mieter und Eigentümer der Immobilien der städtischen Gesellschaft wurden vorgestellt. In der Diskussion wurde auf die Parallelität vieler Apps hingewiesen. Aus dem Gremium wurde angeregt, dass einige Apps möglicherweise kombinierbar sind. Diese Möglichkeit soll für Aalen-spezifische Apps vom Beirat geprüft werden.
Daniel Hettich von der Westhausener Geo Data GmbH stellte den bevorstehenden Fahrplan zum Mobilfunkausbau auf 5G-Standard vor. Dabei ist ein Mehrfaches an Standorten für Basisstationen als bislang notwendig. Bestehende Stationen können ausgebaut werden, 2019 werden dazu Sendefrequenzen versteigert. Bis 2025 sollen die 25 größten Städte Deutschlands versorgt sein. „Aalen sollte versuchen, beim 5G-Ausbau Modellkommune zu werden. So kann gelingen, dass in Aalen der hohe Übertragungsstandard schneller realisiert werden kann“, sagte OB Thilo Rentschler. Daniel Hettich erläuterte an einem Fallbeispiel eines Hot Spots, wie aus kommunaler Infrastruktur ein Mehrwert in Form von Aufträgen beim Aufbau von 5G-Infrastruktur generiert werden kann. „Anfragen zum Ausbilden von lokalen Hot Spots werden von den Anbietern an die Kommunen kommen“, sagte Hettich.
Dazu entwickelte sich eine rege Diskussion. Die städtischen Ämter sollten ein Konzept haben, wenn die Förderszenarien zum 5G-Ausbau anliefen. Ebenso müsse die Stadt Aalen gerüstet sein, wenn Pilotprojekte anstünden. Infrastrukturmanagerin Nathalie Gorus beschrieb die Vorgehensweise beim städtischen Breitbandausbau.
Prof. Martina Hofmann aus der Arbeitsgruppe Energiewende stellte dem Beirat das Projekt eines Wärmenetzwerkes vor, sowie ein Projekt zum Ausbau der Photovoltaiknutzung. Dabei arbeite ihr Lehrstuhl mit anderen Stadtwerken zusammen. OB Thilo Rentschler regte an, gemeinsam mit den Stadtwerken Aalen einen Modellstandort auf Aalener Gemarkung für ein ähnlich geartetes Projekt zu suchen. Gemeinsam mit Nathalie Gorus soll ein passender Teilort gesucht werden.
Interims-SWA-Geschäftsführer und Wirtschaftsförderer Wolfgang Weiß informierte die Beiratsmitglieder über das Einrichten des Digitalisierungszentrums im ehemaligen IHK-Bildungszentrum. Dort soll ein AAccelerator für Start-up-Firmen etabliert werden, wo Gründerideen weiterentwickelt und daraus resultierende Geschäftsmodelle beschleunigt werden.
Rentschler berichtete von seinem Besuch im estnischen Tallinn von einer Tagung des Städtetags zu Themen des E-Governments und wies auf die Teilnahme der Stadt Aalen beim Smart City Weltkongress im November in Barcelona hin. Beim nächsten Beirat-Treffen soll seitens der Arbeitsgruppe Mobilität durch Beiratsmitglied Dr. Manfred Brenner über die Integration von Mobilitätskonzepten ins Gesamtkonzept der Stadtentwicklung Aalens diskutiert werden.