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Aalener Delegation in Antakya zu Gast

Anfang Januar reiste eine Aalener Delegation in die Partnerstadt Antakya/Hatay. Neben Oberbürgermeister Frederick Brütting und Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann nahmen Stadträtin Doris Klein (Bündnis90/Die Grünen) und Stadtrat Roland Hamm (DIE LINKE) sowie Vercdi Temizkan, Vorsitzender Kulturclub Antakya Aalen, Matthias Wagner, Geschäftsführer DRK Kreisverband Aalen und Heiko Lange vom THW an der viertägigen Reise teil. Grund des Besuchs war vor allem bei einem Treffen mit Oberbürgermeister Dr. Lütfü Savas und den zuständigen Behörden in Antakya, den Einsatz der Aalener Spendenmittel in der noch immer schwer vom Erdbeben gezeichneten Stadt zu beraten. Die Gelder sollen in den Bau eines Trauma- und Rehazentrums fließen.

Nur wenige Tage vor dem Erdbeben am 6. Februar 2023 war OB Brütting für seinen Antrittsbesuch in Antakya zu Gast. Umso fassungsloser macht ihn die Zerstörung, die das Beben hinterlassen hat. „Das Antakya, das ich vor einem Jahr kennengelernt habe, gibt es nicht mehr“, erklärt der OB angesichts der Eindrücke vor Ort. Fast die gesamte Stadt sei zerstört worden und noch immer werden nicht mehr bewohnbare Häuser abgerissen und Trümmer beseitigt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt leben die Menschen in Containerdörfern oder Zelten. Auch die Infrastruktur sei größtenteils zerstört und noch nicht wieder funktionsfähig. 

Aalen unterstützt Bau eines Rehazentrums in Antakya

Bereits kurz nach der Katastrophe ging eine Welle der Solidarität durch die Aalener Stadtgesellschaft: Verwaltung, Institutionen, Vereine, Privatpersonen und Firmen spendeten Geld, Lebensmittel und Kleidung.  Rund 22 LKWs konnten mit Sachspenden beladen nach Antakya gesandt werden. Zudem sind rund 780.000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen, das die Stadt Aalen kurz nach dem Erdbeben eingerichtet hat. „Rund 280.000 Euro haben wir bereits für die Soforthilfe eingesetzt“, erläutert Brütting.  

Nun gelte es aber, den Opfern des Erdbebens auch therapeutisch zu helfen. Viele der Überlebenden in Antakya hätten schwere Verletzungen erlitten oder Gliedmaßen verloren. Auch die psychologische Belastung durch die Folgen des Bebens sei enorm. Dadurch leiden viele Menschen an posttraumatischen Störungen. „Um in ein normales Leben zurückzufinden, benötigen diese Menschen psychologische Betreuung und Reha-Maßnahmen“, betont OB Brütting. Deshalb soll mit Aalener Unterstützung in Antakya ein Trauma- und Rehazentrum gebaut werden. Rund 500.000 Euro an Spendengeldern sollen in den Neubau fließen. Auch die Städte Kiel und Dortmund wollen sich an der Finanzierung beteiligen. Geplant ist ein erdbebensicherer zweigeschossiger Bau mit einer Gesamtnutzfläche von rund 1.600 Quadratmetern, in dem unter anderem ein 25 Meter Schwimmbecken mit Duschen und Umkleiden, ein inklusiver Fitnessraum sowie spezielle Therapieräume für Kinder untergebracht sind. Ein Garten im Innenhof soll die Gesundung der Patienten zusätzlich unterstützen. Die Fertigstellung des Rohbaus ist für Herbst 2024 angestrebt, so dass möglichst bald mit den ersten Therapien begonnen werden kann.

Weiter traf sich die Delegation zu Gesprächen mit dem Abgeordneten Mehmet Güzelmansur (CHP), dem Partnerschaftsbeauftragten Selim Matkap und Mitgliedern des Hatay Academy Orchestra, das im vergangenen Jahr für ein Benefizkonzert in Aalen gastierte.

Weitere Spendenmittel übergeben

Doris Klein überreichte für die Gemeinderats-Fraktion Bündnis90/Die Grünen einen Spendenscheck über 1.000 Euro an die Vorsitzende des Vereins "Ozean der Hoffnung", Narzu Savas. Der Verein unterstützt Straßenkinder und hat durch das Erdbeben seine Bleibe verloren. OB Brütting übergab zudem eine Spende über 1.600 Euro, die die Mitglieder der Aalener Feuerwehr für ihre Feuerwehrkameraden in Antakya gesammelt hatten. 

INFO:

Spendenkonto Erdbebenhilfe Hatay
DRK Kreisverband Aalen e.V.
IBAN: DE59 614500500110 0704 49
BIC: OASPDE6AXXX
Verwendungszweck „Erdbebenhilfe Hatay“

© Stadt Aalen, 30.01.2024