Wie aktiv die Stadt Aalen bereits seit vielen Jahren in der Innenentwicklung ist, darüber referierte Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle am vergangenen Mittwoch, 16. Oktober, im gut gefüllten Aalener Rathaus-Foyer. Anschließend wurde die dazugehörige Ausstellung eröffnet und eine neue Broschüre zur Innenentwicklung vorgestellt. Sie stellt das Aalener Innenentwicklungsmanagement, Projekte und Fördermöglichkeiten vor.
Erfreut über den guten Zuspruch – rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörer waren gekommen - erläuterte Steidle zu Beginn seines Vortrags die Herausforderungen an eine gute Stadtplanung, wie die zunehmende Verstädterung, demografischen Veränderungen sowie der immer noch zu hohe Flächenverbrauch in Städten und Gemeinden. Zum großen Themenfeld der Innenentwicklung gehören insbesondere die Aktivierung innerörtlicher Baulücken, die Umnutzung landwirtschaftlich genutzter Gebäude, die umfassende Modernisierung von Wohngebäuden, die Konversion innerstädtischer Brachflächen, die Qualitätssteigerung von öffentlichen und privaten Räumen sowie die Aufwertung innerörtlicher Grünstrukturen. „Eine erfolgreiche Innenentwicklung braucht vier Bausteine – Qualität, Dialog, Engagement und eine Strategie. Das strategische Innenentwicklungsmanagement wurde in den letzten Jahren in Aalen Stück für Stück etabliert. Dies erfordert sowohl eine ämterübergreifende Zusammenarbeit als auch einen Dialog und Kooperation mit der Politik und der Bürgerschaft“, erläutert Erster Bürgermeister Steidle. Die Innenentwicklung zieht sich wie ein roter Faden durch die Integrierte Stadtentwicklung für ein „Attraktives Aalen 2030“.
Nach der Einführung in das Themenspektrum der Innenentwicklung, stellt Steidle Beispielprojekte aus Aalen vor, die in den letzten Jahren realisiert wurden bzw. aktuell realisiert werden. Die Bandbreite reicht von Großprojekten wie dem Stadtoval über innenstadtnahe Projekte wie dem Quartier am Stadtgarten und der Schleifbrückenstraße bis hin zu Projekten in den Stadt- und Ortsteilen wie der Maiergasse in Wasseralfingen und der Neuen Mitte Dewangen. Jedes dieser Projekte hat seinen spezifischen Schwerpunkt. Sei es ein Quartier der kurzen Wege, eine ergänzende Aufwertung und Erstellung von Grünstrukturen oder ein Ausbau von Versorgungseinrichtungen. Es wurden auch Beispiele gezeigt, die deutlich machen, dass es für die Identität einer Stadt von großer Bedeutung ist, historische Bausubstanzen zu erhalten und punktuell mit modernen Elementen zu ergänzen. Ein wichtiger Baustein einer qualitativ hochwertigen Innenentwicklung ist die Erhaltung bzw. der Ausbau von Stadtgrün: Hierzu zählen u.a. der Spritzenhausplatz, die Erweiterung des Stadtgartens, die Renaturierung des Kochers, Dach- und Fassadenbegrünung am Rathaus sowie Urban-Gardening-Projekte.
Die städtischen Förderprogramme „Flächen gewINNEN“ und „100 Fassaden für Aalen“ liegen dem Erstem Bürgermeister dabei sehr am Herzen. Mit den Programmen „Flächen gewINNEN“ werden private Bauherren bei umfassenden Modernisierungen an ihren Bestandswohngebäuden, dem Abbruch ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude mit einhergehender Wohnraumschaffung und bei Baumpflanzungen an bedeutsamen Straßenzügen unterstützt. Das Förderprogramm „100 Fassaden“ zielt darauf ab, dass Gebäudefassaden in Kernbereichen der Stadt- und Ortsteile und an bedeutsamen Straßenzügen aufgewertet werden, um das Stadtbild zu verbessern.
Innenentwicklung leistet zudem einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsweisende und klimagerechte Entwicklung unserer Städte und Gemeinden. Durch Veränderungsprozesse können bestehende Strukturen ergänzt und optimiert werden. Sei es durch Bäume, die auf Gebäuden wachsen, den Ausbau von Fuß- und Radwegen, wie der Steg am Stadtoval, um eine Stadt der kurzen Wege zu erreichen oder Gebäude aus Holz, die Kohlendioxid aufnehmen und somit unsere Luft säubern. „Letztendlich muss das Ziel sein eine lebendige Stadt zu schaffen, in der sich die Bürgerinnen und Bürger wohlfühlen und mit der sie sich identifizieren können“, führt Steidle weiter aus.
Zum Ende des Vortrags gibt es noch einen kurzen Ausblick auf zukünftig anstehende Entwicklungsbereiche in Aalen wie die gewerblichen und strukturellen Veränderungen bei SHW und Triumph, das Postareal mit der geplanten Stadtgartenerweiterung sowie das Quartier Aalen-Süd, das in einzelnen Bereichen bereits einige Veränderungen durchlaufen hat wie die Beispiele Ostertag und Proviantamt zeigen. Dieses Quartier wird auch in den nächsten Jahren im Fokus der Stadtentwicklung in Aalen liegen. „Innenentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe mit Mehrwert für die gesamte Gesellschaft“, betont er am Ende seines Vortrags.
Die Ausstellung zur Innenentwicklung kann noch bis zum 30. Oktober 2019 zu den üblichen Öffnungszeiten im Rathaus besichtigt werden. Ebenso liegt dort die neue Broschüre „Innenentwicklung – Stadtentwicklung Aalen“ aus, die detaillierte Einblicke in die verschiedenen Themenfelder der Innenentwicklung gibt.
Förderprogramm „Flächen gewINNEN für Aalen“: Ann-Kathrin Schneele | innen@aalen.de | 07361 52-1557
Förderprogramm „100 Fassaden für Aalen“: Dominik Sorg | stadtplanungsamt@aalen.de | 07361 52-1558