Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden Aalener Bürgerinnen und Bürger verfolgt und zum Teil ermordet oder starben an den Folgen ihrer Verfolgung. Viele von ihnen sind nicht mehr namentlich bekannt und somit auch nicht in den verschiedenen historischen Werken aufzufinden.
Die Aalener Stolpersteininitiative recherchiert zu die-sem Thema und möchte die Verfolgten und Ermordeten durch jeweils einen entsprechenden „Stolperstein“ würdigen und so dem Vergessen entreißen. Stolpersteine sind 10 x 10 x 10 cm große Betonquader mit einer Messingplatte als Oberfläche, in der Name, Lebens- und Sterbedaten eines Opfers des NS - Regimes einge-schrieben sind. Sie werden vor dem ehemaligen Wohnhaus in den Bürgersteig eingelassen.
Die Stolpersteine sind heute das größte, dezentrale Mahnmal der Welt. Sie erinnern in über zwanzig Ländern an die Opfer des Faschismus. Durch das bürgerschaftliche Wirken der Initiativen vor Ort wächst dieses Mahnmal „von unten“. Es soll Menschen „stolpern“ lassen - nicht mit den Füßen, sondern mit dem Verstand und dem Gefühl.
Der Künstler Gunter Demnig verlegt seit 1996 diese Stolpersteine. Am Mittwoch, 21. Februar 2018 wird er in Aalen acht Stolpersteine verlegen. Einen zum Gedenken an Frau Fanny Kahn um 11.30 Uhr in der Oesterleinstraße 10 in Aalen und sieben zum Gedenken an die Familie Heilbron ab ca 12.20 Uhr in der Bahnhofstraße 18.
Die Verlegung in der Oesterleinstraße wird begleitet von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Oberbürgermeister Thi-lo Rentschler spricht an beiden Verlegorten einführende Worte. Klaus Knopp und Fred Ludwig von der Stolperstein-Initiative führen jeweils in die Verlegung ein. Erwin Hafner stellt den Lebenslauf von Frau Fanny Kahn, Volker Wieland schildert das Schicksal der Familie Heilbronn. Die Öffentlichkeit ist zu beiden Verlegungen herzlich eingeladen.
Bei Rückfragen: Volkmar Wieland, 07366 7195, RoVoWieland@gmx.de