Bei einem Großbrand ist am Dienstag, 30. Juni 2015 der Dach- und Holzbaubetrieb Weber in Aalen-Ebnat niedergebrannt. Oberbürgermeister Thilo Rentschler hat am Tag danach gemeinsam mit Ortsvorsteher Manfred Traub sowie Vertretern der Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst in einem Pressegespräch eine erste Bilanz gezogen und den Rettungskräften großen Dank und Anerkennung ausgesprochen.
„Der Schreck dieses dramatischen Großschadensereignisses steckt uns allen noch in den Knochen, aber man hat gemerkt, dass unsere Rettungskräfte eine absolut eingespielte Mannschaft sind“ erklärte OB Rentschler. Er dankte allen Einsatzkräften, die bis zur Erschöpfung beteiligt gewesen seien. Die Feuerwehr Aalen war mit 170 Kameraden vor Ort, die Feuerwehr Neresheim mit 23 Kameraden, der Malteser Hilfsdienst mit 15 und das DRK mit 19 Einsatzkräften sowie die Polizei mit 16 Einheiten. „Die Einsatzkräfte haben vorbildlich Hand in Hand gearbeitet und das Zusammenspiel hat aufgrund regelmäßiger Übungen wieder hervorragend funktioniert.“
Ortsvorsteher Manfred Traub ergänzte, dass zwei klassische, mittelständische Familienbetriebe vom Brand betroffen seien, die ihre Firmen aus dem Nichts aufgebaut hätten. Der Holzbaubetrieb Weber sei komplett niedergebrannt und ein Nachbarbetrieb habe auch großen Schaden genommen, weil CNC-Maschinen im Wert von mehreren Millionen Euro unbrauchbar geworden seien.
Die Feuerwehr sei nach der Alarmierung in der höchsten Alarmstufe ausgerückt, erklärte Kommandant Kai Niedziella. Es seien immer noch acht Kameraden vor Ort zur Bekämpfung von Glutnestern. Glücklicherweise konnte bei einer Nachbarfirma eine große Brauchwasserzisterne zusätzlich zum Löschen genutzt werden. Zu Spitzenzeiten sei mit insgesamt 6.000 bis 10.000 Liter Wasser pro Minute gelöscht worden.
Als der Brand auf ein Sägemehl-Silo übergegriffen hat, sei dieses mit Hilfe eines Baggers geöffnet und leer geräumt worden. Aufgrund von Flugfeuer habe die Feuerwehr Neresheim mit der Überprüfung und Bekämpfung von Funkenflug und Glutnestern in Nachbargrundstücken und bis zum Wald Unterstützung geleistet. Es gab fünf Verletzte, von denen drei zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Kreisbrandmeister Otto Feil lobte den reibungslosen Einsatz und die gute Zusammenarbeit der Rettungsdienste. Eine große Aufstellfläche für die Einsatzkräfte sei für einen Großbrand sehr wichtig, um möglichst rasch Struktur in die Löscharbeiten bringen zu können.
Einsatzleiter Dominik Fischer vom Malteser Hilfsdienst sagte, dass 34 Einsatzkräfte vor Ort gewesen seien, 15 vom Malteser Hilfsdienst und 19 vom Deutschen Roten Kreuz Aalen und Lauchheim. Hauptaufgabe sei die Versorgung von Schürfwunden gewesen und präventive Unterstützung durch Trinkwasserversorgung, um körperliche Erschöpfung und Kreislauf-Kollaps zu vermeiden. Matthias Wagner, Kreisgeschäftsführer DRK Aalen ergänzte, dass es immense Anerkennung verdiene, wenn so viele Ehrenamtliche blitzschnell ausrücken und Hilfe leisten. Ohne Ehrenamt wäre ein solcher Einsatz nicht zu bewältigen und Dank gebühre auch den Arbeitgebern, die tolerant sein müssen.
Laut Bernhard Kohn, Sprecher des Polizeipräsidiums, hat die Polizei mit flankierenden Maßnahmen unterstützt und den Verkehr geleitet sowie das Gebiet abgesperrt. Der Polizeihubschrauber sei relativ schnell vor Ort gewesen und habe Fotos aus der Luft gemacht und den Kommandanten für einen Überblick des Brandherdes mit in die Luft genommen. Er lobte das vorbildliche Verhalten von Schaulustigen vor Ort, welche die Arbeiten nicht behindert hätten. Die Kriminalpolizei sei nun zur Ermittlung der Brandursache vor Ort. Bisher gebe es keine Anhaltspunkte.